ADFC hat schon einen Wunschkatalog

Autor: gt!nfo

Fotos: ADFC

08.10.2024

Mit Blick auf die Bürgermeisterwahl am 17. November hat der ADFC Gütersloh einen Wunschkatalog an die/den künftige/n Bürgermeister/in zur Fahrradpolitik in Gütersloh formuliert. Die Mobilitätswende gehört zu den großen und anerkannten Politik-Projekten der Stadt. Die wichtigsten Aussagen, formuliert vom Vorsitzenden Daniel Neuhaus, hier zusammengefasst:


Gütersloh muss sich auf den Weg machen zur fahrradfreundlichen Stadt. Das muss sich auch baulich niederschlagen. Der ADFC erkennt an, dass der Bestand nicht in Gänze umgebaut werden kann. Aber er fordert gleichwohl die Einhaltung der Qualitätsstandards für das Alltagsradverkehrsnetz, wie sie  einstimmig von der Kreispolitik beschlossen wurden. Zum Beispiel bei der anstehenden Sanierung der Brockhäger Straße die Berücksichtigung komfortabler und sicherer Breiten, glatter Oberflächen aus Asphalt statt Pflaster, die Vermeidung von Hochbordführung und Stoßkanten und Auf- und Abs.


Kontinuierliche Bereitstellung von finanziellen Mitteln zur Förderung des Radverkehrs: Die Mittel für die Förderung des Radverkehrs sollten auf 30 Euro pro Einwohner und Jahr angehoben werden –  entspricht der Empfehlung, den das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Nationalen Radverkehrsplan 3.0 gibt.


Verringerung des Durchgangsverkehrs: Maßnahmen zur Reduzierung des Kfz-Durchgangsverkehrs, insbesondere im Innenstadtbereich und auf Fahrradstraßen, sind notwendig. So sollte die Aufhebung der Einbahnstraße Münsterstraße dringend zurückgenommen werden.


Reduzierung des Temponiveaus. Der ADFC fordert gemäß der Novellierung des Straßenverkehrsgesetzes Tempo 30 an allen Straßen, an denen Menschen leben, arbeiten, in den Kindergarten oder zur Schule gehen. Ausnahmen sind denkbar für speziell definierte Hauptverkehrsstraßen mit Lenkungswirkung, zum Beispiel Tempo 40 für die Neuenkirchener Straße und die Carl-Bertelsmann-Straße oder Tempo 50 für die B61 und den Stadtring.


Mehr Kontrollen: Kontrollen sollten in Abstimmung mit der Polizei deutlich erhöht werden, das betrifft beim Kfz-Verkehr Tempokontrollen, Falschparkerkontrollen oder die Durchsetzung von Durchfahrverboten. Aber auch Kontrollen des Radverkehrs sind wichtig.


Keine neuen Wohn- und Gewerbegebiete ohne Radverkehrsanbindung! Egal ob Mansergh-Quartier, Flughafen-Gelände, Spexarder Höfe: Neue Gewerbe- und Wohngebiete müssen so gestaltet werden, dass hierdurch nicht mehr Kfz-Verkehr ausgelöst wird. Die Radverkehrsanbindung, aber auch die Anbindung durch ÖPNV, müssen integraler Bestandteil der Planungen sein.


Förderung des Umweltverbunds: Neben dem Radverkehr müssen auch die anderen umweltfreundlichen Verkehrsmittel gestärkt werden. Dies gilt insbesondere für den Busverkehr. Die Aufgabe des Schülertickets aus Kostengründen bei gleichzeitiger Fortführung des ineffizienten und teuren Shuttle-Betriebs für nur wenige Passagiere ist, so der ADFC, eine völlig falsche Entscheidung.


Mehr Mut: Zum Beispiel für den Einsatz von Protected Bikelanes, also gesicherten Radfahrstreifen auf Fahrbahnniveau. Auch für Fahrbahnmarkierungen wie die sogenannten Sharrows. Effekt: mehr Klarheit für Verkehrsteilnehmende und ein besseres Miteinander im Verkehr.


Mehr Öffentlichkeitsarbeit: Die Stadt sollte das Thema „Miteinander im Verkehr“ regelmäßig aufgreifen, zum Beispiel auf richtiges Nutzerverhalten, Überholabstände oder die Wichtigkeit von Tempolimits hinweisen. Gewünscht wird auch mehr Zusammenarbeit mit dem ADFC bei anstehenden Umbau- und Sanierungsarbeiten.

 

Beispiel unter vielen: Statt des Holperradwegs wünscht sich der ADFC Kreisverband Gütersloh die Einrichtung einer „Protected Bike Lane“ auf dem Seitenstreifen der Verler Straße, Ecke Oststraße. Die Stadt Gütersloh solle auf den Baulastträger Straßen NRW einwirken, so Vorsitzender Daniel Neuhaus.


Daniel Neuhaus, Vorsitzender des ADFC Kreis Gütersloh

Fotos: ADFC

 


 

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