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Wählen üben
Jüngst stand die Bundestagswahl an, schon einige Tage vorher hatten Schülerinnen und Schüler bereits „gewählt“ – bei der Juniorwahl. Insgesamt sieben Gütersloher Schulen beteiligen sich an der bundesweiten Aktion, die parallel zur überregionalen Wahl stattfindet. An der Geschwister-Scholl-Realschule durfte die neunte Jahrgangsstufe unter realen Bedingungen ihre Stimme abgeben. Wahlbenachrichtigung, Wahlhelfer, Wählerverzeichnis, Stimmzettel, Wahlkabinen und eine Wahlurne: Der Spieleraum der Geschwister-Scholl-Schule wird an diesem Vormittag zum richtigen Wahllokal. Wählen gehen heißt aber nicht nur zwei Kreuze zu setzen, sondern auch, sich vorher zu informieren. Die Bundestagswahl und das deutsche Wahlsystem haben die Klassen im Politikunterricht vorab behandelt. „In Gruppenarbeiten haben wir uns die Wahlprogramme der Parteien angeschaut und gegenseitig vorgestellt“, berichtet Schüler Joel. Die allgemeine Akzeptanz der jungen Wählerinnen und Wähler sei groß und so erwarten die Lehrer eine hohe Wahlbeteiligung. Super – so geht Demokratie.
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Altersarmut
Altersarmut trotz Vollzeitarbeit
Ein Leben lang arbeiten – und trotzdem reicht die Rente nicht: Im Kreis Gütersloh sind rund 17.200 Vollzeitbeschäftigte selbst nach 45 Arbeitsjahren im Rentenalter von Armut bedroht. Davor warnt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und beruft sich hierbei auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit und der Deutschen Rentenversicherung. Demnach verdienen 13,4 Prozent aller Beschäftigten, die im Kreis Gütersloh in Vollzeit arbeiten, weniger als 2.050 Euro brutto im Monat. Rein rechnerisch müssten sie sogar mehr als 45 Jahre lang arbeiten, um auf eine Rente oberhalb der Grundsicherungsschwelle von aktuell 835 Euro zu kommen. „Altersarmut ist kein Schreckensszenario in der Zukunft, sondern für viele Menschen längst Realität. Die Rente derer, die etwa jahrzehntelang in einer Bäckerei oder Gaststätten gearbeitet haben, reicht schon heute oft nicht aus
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Absage
Sonntag geschlossen
Der Gütersloher Handel in der Innenstadt zeigte sich geschockt: Der für das letzte Septemberwochenende geplante verkaufsoffene Sonntag wurde plötzlich abgesagt. Das Entsetzen war groß. Grund war eine Entscheidung, die das Oberverwaltungsgericht Münster kurzfristig traf. Das Gericht gab einer Klage der Gewerkschaft Verdi statt, die diese tags zuvor eingereicht hatte. Einzelhandelsvorsitzender Rainer Schorcht zeigte sich empört und entsetzt. „Es ist geradezu unglaublich, wie eine Gewerkschaft mit unserem Handel umgeht“, so Schorcht. Angesichts der Konkurrenz durch den Online-Handel, der zu den großen Profiteuren der Corona-Pandemie gehört, hätte der Gütersloher Einzelhandel gerade jetzt wieder eine gute Chance verdient, sich mit seinen Stärken vor Ort zu präsentieren.
Ziemlich daneben