Von Carmen bis Kurzfilm

Sybille Hilgert

Autor: Sybille Hilgert

10.04.2024

Es wird Frühling und man könnte ja viel Zeit draußen verbringen, wenn da nicht Theater und Kino mit schönen Veranstaltungen locken würden. Das Theater versetzt Carmen nach Teheran, in Harsewinkel kann man berühmten Songs lauschen und im Bambikino findet ein Filmfestival statt. Kurz: Der Garten muss noch warten.

 

Ich bin Carmen und das ist kein Liebeslied

 

Mit der Oper Carmen verbindet man ja vor allem die „Habanera” und oft auch ganz viel spanisches Ambiente. Es geht aber auch ganz anders - wie das Musiktheaterprojekt „Ich bin Carmen und das ist kein Liebeslied“ zeigt. Im Zentrum steht die im Iran geborene und in Deutschland ausgebildete Mezzosopranistin Hasti Molavian, die auch einige Zeit am Theater Bielefeld gearbeitet hat. Ihre autobiografischen Erlebnisstränge werden assoziativ mit den Themen und Motiven aus Georges Bizets Oper „Carmen“ verbunden: Träume, Freiheitsdrang und Ängste vernarbter Vergangenheit. Molavian, Dittrich (Regie) und die Komponisten Schwencke und Scheuer befragen die Narrative beider Welten nach Gesellschafts- und Geschlechterbildern und entwerfen eine utopische Gegenwelt zwischen Bizet und persischem Sprechgesang „Naghali“, Teheraner Originalschauplätzen und einem poetischen Erinnerungsraum. Die Kritik reagierte begeistert: „Wow!, das also kann Oper, wenn man sie nur lässt: ‚Carmen‘, die Wunschpartie jeder Mezzosopranistin, ist sonst eher das ‚guilty pleasure‘ der gewieften postmachistischen Operngänger, ohne Sternchen, ohne BinnenI. Die Bremer Produktion ‚Ich bin Carmen und das ist kein Liebeslied‘ ist aber ganz etwas anderes.“ (taz)

 

Ich bin Carmen und das ist kein Liebeslied

Theater, Theatersaal

Donnerstag, 18. April 19.30 Uhr

 

Außergewöhnlich

 

Foto: Theater Bremen


Sehnsucht

 

Die meisten werden sie Als Tatort-Kommissarin Paula Ringelahn im Franken-Tatort kennen. Dagmar Manzel ist aber viel mehr als Kriminalistin. Das Allround-Talent habe ich ein paar Mal in der Komischen Oper in Berlin erleben dürfen. Star-Regisseur Barrie Kosky besetzte sie unter anderem als Cleopatra (Die Perlen der Cleopatra) oder als Frau, die Weiß was sie will. Und vor kurzem hat sie auch noch die Regie für die Kinderoper Pippi Langstrumpf in Berln übernommen. Aber sie ist daneben eifnach auch eine Wucht als Sängerin und als diese feiert sie im Programm Sehnsucht die Melancholie als Lebenselixier. Die Schauspielerin und Sängerin serviert Sehnsucht in allen möglichen Facetten: die Sehnsucht nach dem persönlichen großen und kleinen Glück und auch die Sehnsucht nach besseren Zeiten, Umständen oder Lebensbedingungen. Die subtilen Arrangements und die kraftvoll-pointierte Begleitung der Band geben der Stimme von Dagmar Manzel und der poetischen Sprache der Texte viel Raum zum Melancholieren, Schmunzeln und Nachdenken und setzen mutig auf den großen Zauber der kleinen Gesten. Ich freue mich schon auf einen sehnsuchtsvollen Abend mit dieser Großeartigen…

 

Sehnsucht - ein Liederabend

Samstag, 27. April 2024 19.30 Uhr

Theater, Theatersaal

 

Sehens- und hörenswert

 

Foto: Philipp Glaser

 

Ausstellung Rose Lichtenberger

In der kleinen, feinen Galerie von Serpil Neuhaus gibt es immer wieder interessante Ausstellungen. Zur Zeit sind dort Skulpturen und Zeichnungen der Beuys-Schülerin Rose Lichtenberger zu sehen. Darunter sind unter anderem zarte Bleistift-Zeichnungen von toten Vögeln, die in diesem Winter entstanden. Die Künstlerin sieht sie als Zeichen für die zunehmende Umweltzerstörung. Weitere Motive sind brausende Meereswellen. Für die Zeichnungen, die durch große Detailtreue überzeugen, nutzt Rose Lichtenberger bis zu sechs unterschiedliche Bleistifte. Im Raum verteilt stehen Holz-Skulpturen der Verler Künstlerin. Die stilisierten Skultpuren aus heimischen Hölzern, wie Apfel oder Linde, rgen die Fantasie an. Eine schöne, nachdenklich machende Ausstellung.

Rose Lichtenberger

Serpil Neuhaus Galerie

Bis zum 4. Mai


Nicht verpassen!


Foto von: Galerie Serpil Neuhaus


http://serpil-neuhaus-galerie.de/

 

Gütersloher Kurzfilmfestival


Bereits zum 31. Mal findet das Gütersloher Kurzfilmfestival statt. Hier bietet das Bambikino schon seit Jahren dem lokalen und internationalen Kurzfilmen eine besondere Plattform. Und das ist sehr unterhaltsam. Das Genre Kurzfilm ist richtig abwechslungsreich und beschert einem immer wieder tolle Kinoabende. Im letzten Jahr gewannen übrigens die Sazerac Swingers mit ihrem Film „Burly Girls” den Publikumspreis. Das Programm ist - wie immer bei solchen Festivals - sehr vielfältig: Kurzspielfilme, Animationsfilme, Dokus oder Musikvideos. Regionale Beiträge aus dem Kreis Gütersloh sowie der gesamten Region OWL wieder ein besonderes Forum. Über sie wird per Publikumsabstimmung und Jury-Bewertung abgestimmt und am Ende der/die Gewinner des Festivals ermittelt.

Gütersloher Kurzfilmfestival

Bambikino an der Weberei

Freitag, 12. April | 19 Uhr


Unbedingt hingehen!

 

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Weitere Infos

https://kurzfilmfestival-gt.de/programm

 

Konzert mit Malte Vief

In der kleinen Isselhorster Kirche finden immer wieder großartige musikalische Veranstaltungen statt. Sei es mit der eigenen Kantorei unter der Leitung von Birke Schreiber, sei es mit ungewöhnlichen Gästen. Zu diese zählt sicher auch Malte Vief, der mit seinem Programm „Kammer” hier zu Gast ist. Mit einem erstaunlichen Gespinst aus Kontrapunkt, klassischen Formen, barocken Harmoniefolgen, poppigen Melodien und dem Drive der Rockmusik nehmen Malte Vief (Gitarren), Matthias Hübner (Cello) und Thomas Felck (Geige) ihre Hörer mit auf eine emotionale Reise. Webvideo

Konzertprogramm „Kammer“ ist in den letzten 10 Jahren entstandene Kammermusik, die von der Begegnung lebt und aus selbiger entstanden ist. Erlebtes wird in die Sprache Musik übersetzt. Der Eintritt kostet 10 Euro, 8 Euro ermäßigt für Schüler und Studenten.


Malte Vief


Evangelische Kirche Isselhorst

Sonntag, 14. April | 17 Uhr

 

 

Foto: Anne Hornemann


Absolut hörenswert!

 

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