Vergnüglich vielseitiges Kulturangebot

Sybille Hilgert

Autor: Sybille Hilgert

26.01.2023

Vergnüglich vielseitiges Kulturangebot

Der erste Monat des Jahres 2023 ist um. Und schon im Januar war in Gütersloh so einiges los, was dabei half, die immer noch dunklen Tage gut zu überstehen. Jetzt werden die Tage wieder länger und ich möchte wieder mehr ausgehen und Kultur genießen. Aber bitte recht fröhlich, denn zur Steigerung meiner Laune benötige ich zurzeit eher Unbeschwertes. In diesem Sinne folgen hier meine subjektiven Tipps für unterhaltsame und durchaus anspruchsvolle Kulturevents.

 

Der zerbrochene Krug – „Me too“ als Boulevardkomödie

Heinrich von Kleist gehört zugegebenermaßen nicht zu meinen Lieblingsdramatikern. Ich hatte einige Mühe, mich bei „Der Hermannsschlacht“ wach zu halten. Ähnlich ging es mir bei einer Aufführung von „Amphytrion“. Nur bei einer Inszenierung des „Käthchen von Heilbronn“, in der Roberto Ciulli Schauspielerinnen und Schauspieler zusammen mit Marionetten auftreten ließ, fühlte ich mich gut unterhalten. Wunderbares Schauspiel und gute Unterhaltung verspricht auch das Stück „Der Geizige“, mit dem das Deutsche Theater Berlin im Gütersloher Theater gastiert. Tatsächlich ist „Der Geizige“ von 1811 ein „Me Too“-Drama, in dem der Dorfrichter Adam mit Lügen davon ablenken will, dass er eine junge Frau belästigt hat. Mit Dreistigkeit wird vom Patriarchat Macht ausgeübt, es werden Positionen gesichert und Verhältnisse zementiert. Das zeigt leider auch, dass sich seit über 200 Jahren nicht sehr viel geändert hat. Regisseurin Anne Lenk findet in dem Stück laut Kritik eine „erstaunlich sprudelnde Boulevardkomödie“. Die wunderbaren Schauspielerinnen und Schauspieler garantieren großartige Charakterdarstellungen. Ich persönlich freue mich besonders auf Ulrich Matthes, der den Dorfrichter Adam darstellt.

Der zerbrochene Krug

Theater, Theatersaal

 

Samstag, 4. März, Sonntag, 5. März½19.30 Uhr

 

Hier geht es zum Trailer

https://youtu.be/wMoixYEAjVY 

 

Foto: Arno Declair

 :

„Unbedingt hingehen“

 

Steffen Schroeder liest

 

Schon viele Schauspielerinnen und Schauspieler haben sich als Autoren versucht. Das gelingt mal mehr, mal weniger. Meiner Meinung nach zählt Schauspieler Joachim Meyerhoff zu denjenigen, die hervorragende Geschichten verfassen. Aber auch Steffen Schroeder kann schreiben und hat bereits einige sehr beachtens- und lesenswerte Bücher vorgelegt. Ein großes Echo löste 2013 sein Buch „Was alles in einem Menschen sein kann. Begegnung mit einem Mörder“ aus. 2020 erschien sein Roman „Mein Sommer mit Anja“. Am 14. Februar liest Schroeder im Theater aus seinem neuesten Roman „Planck oder Als das Licht seine Leichtigkeit verlor“. Schroeder, der u.a. Mitglied am Wiener Burgtheater war und im Berliner Ensemble spielte, ist väterlicherseits mit Max Planck verwandt und konnte sich in diesem Roman auf viele bislang der Öffentlichkeit unbekannte Briefe und Dokumente stützen. Er erzählt in seinem Roman von der Freundschaft zwischen Max Planck und Albert Einstein, vom Verhältnis berühmter Väter zu ihren Söhnen, von der Liebe in aufgewühlten Zeiten. Und davon, wie die Musik von Johannes Brahms alles miteinander verbindet. Karten für die Veranstaltung sind in der Buchhandlung Markus und bei Gütersloh Marketing erhältlich.

 

Lesung und Gespräch mit Steffen Schroeder

Theater, Skylobby

 

Dienstag, 14. Februar ½  19.30 Uhr

 

Hier geht es zu Steffen Schröders Büchern

http://www.steffenschroeder.com/buch/

 

Foto: Anne Heinlein

 

Sehens- und hörenswert!


„Vielseitig“ - Ausstellung von Irene Müller

 

Als Kind habe ich die Bilder von Irene Müller geliebt. Einige ihrer Ballett-Plakate für das Gütersloher Theater hingen in meinem Kinderzimmer. Heute entspricht der fantastische Realismus der Müllerschen Bilder nicht mehr meinem Geschmack, aber es ist unstrittig, dass sie ihrem unverkennbaren Stil treu geblieben ist und viele Fans hat. Die Gütersloher Künstlerin malt in weichen Formen Gegenständliches, meist Pflanzen, Menschen und Tiere, oft im luftleeren Raum, schweigsam verträumt, teils romantisch wie in einer einsamen, eigenen Welt. Ihre Farbwahl ist stets zurückhaltend, so dass die Figuren wie im Nebel scheinen. Bis April zeigt die Galerie im Forum der Stadthalle ausgewählte Bilder von Irene Müller. Eine gute Gelegenheit, die Werke der vielseitigen Malerin wiederzusehen oder neu kennenzulernen. 

 

 

Vielseitig – Werke von Irene Müller

Galerie im Forum der Stadthalle Gütersloh

 

Montags bis Freitags ½8 bis 12 Uhr

oder zu Veranstaltungen in der Stadthalle sowie nach Vereinbarung

 

Foto: Kultur Räume Gütersloh

 

Hier geht es zum Video

https://www.youtube.com/watch?v=w2lePv_SZ18

 

„Find ich gut“

 

 Die Oper geht ins Kino

 

Wenn man schon nicht nach London in die Royal Opera fahren kann, dann sollte man die Gelegenheit nutzen und sich im Filmwerk eine Inszenierung des Opernhauses ansehen. Hier wird nämlich der „Barbier von Sevilla“ auf der großen Leinwand gezeigt. Rossinis komische Oper mit ihren stimmlichen Feuerwerken, intriganten Liebenden und dem vielbeschäftigten Barbier ist auch im Kino ein sehr vergnügliches Erlebnis und die Sitzgelegenheiten sehr viel bequemer als im Londoner Theater.

 

Der Barbier von Sevilla

Filmwerk, am Bahnhof

15. Februar  ½ 20 Uhr

 

Hier geht es zum Video

https://www.youtube.com/watch?v=x9fNzkEY9Ko

 

Foto: Royal Opera

 

Vergnüglich!

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