Autor: Sybille Hilgert
03.03.2023
Hier müsst Ihr im März unbedingt hin – finde ich. Meine ganz und gar subjektiven Kultur-Tipps zeigen wieder einmal die ganze Bandbreite, die Gütersloh zu bieten hat. Im Theater wird wieder hochkarätig getanzt und ungewöhnliche (Panorama-) Musik geboten. Das Filmwerk zeigt einen Klassiker des Antikriegs-Films, und mit Frau Jahnke gibt es in der Stadthalle jede Menge gute Humor. Ich freu mich auf den März – nicht nur wegen des Frühlingsanfangs.
Double Side
Jetzt empfiehlt sie uns schon wieder ein Tanzstück! … Ja, denn ich finde, dass man kann sich gar nicht genug Tanz anschauen kann. Wir haben das große Glück, dass es das Theater Gütersloh immer wieder schafft, großartige Tanzkompanien zu uns zu holen. Für so viel Qualität muss man sonst richtig weit fahren, denn diese Ensembles treten häufig nur in Großstädten auf. Anfang Februar war das wunderbare Nederlands Dance Theater zu Gast (ja, auch da hatte ich eine Empfehlung ausgesprochen). Ende März tritt das italienische Aterballetto auf, Italiens einziges mit öffentlichen Geldern finanziertes Ballett ohne feste Spielstätte. Im neuen Programm „Double Side“ vereint das Ensemble live gespielte Barockmusik und modernen Tanz. Das Stück der Die Choreografin Danièle Desnoyers aus Montreal entstand zu einer Suite des italienischen Komponisten Federico Gon. Der Kubaner Norge Cedeño Raffo entwickelte nach Arvo Pärts „Stabat Mater“ ein expressives Stück puren Tanzes. Ich bin sehr gespannt.
Double Side
Theater Gütersloh
Mittwoch, 29. März und Donnerstag, 30. März½ 19.30
Video
Foto: Christoph Bernard
Absolut sehenswert
Duo Aliada
Passt das? Ein musikalisches Programm, dass Igor Strawinsky, Edvard Grieg, George Gerschwin oder Chick Corea mischt? Und das in der Instrumenten-Kombination Saxophon und Akkordeon? Ja, das passt. Denn die beiden Musiker Michal Knot und Bogdan Laketic stehen für unprätentiöses Musizieren auf höchstem Niveau, wie viele Kritiker schwärmen. Mit ihren Instrumenten gehen sie auf eine musikalische Entdeckungsreise durch die musikalische Landschaft Osteuropas und Amerikas und erstaunen damit, welche Klangfarben und musikalische Bandbreite sie ihren Instrumenten entlocken können. So werden die Grenzen zwischen Ost und West aufgehoben.
Panoramamusik
Duo Aliada
Theater Gütersloh, Studiobühne
Sonntag, 19. März ½18 Uhr
Video
https://www.youtube.com/watch?v=4qv6Vdu-dq8
Foto: Maria Jarzyna
Vergnüglich
Apocalypse Now
„Apocalypse Now“ ist, auch wenn manche einen anderen Eindruck haben, ein Antikriegsfilm. Der von Francis Ford Coppola 1979 frei nach Joseph Conrads Erzählung „Herz der Finsternis“ gedrehte Streifen zählt nach Ansicht vieler Kritiker mit zu den besten Filmen des 20. Jahrhunderts. Er spielt 1969 im Vietnamkrieg: Der Militärpolizist Benjamin L. Willard (Martin Sheen) wird beauftragt, den abtrünnigen US-Colonel Walter E. Kurtz (Marlon Brando) zu töten, der sich von der amerikanischen Militärführung distanziert hat und nun im Dschungel Kambodschas über sein eigenes „Reich“ herrscht. Von Saigon aus macht sich Willard mit anderen Männern per Patrouillenboot auf den Weg, den unkontrollierbaren Colonel Kurtz zu finden. Bei ihrer Suche reisen sie durch die Hölle. Denn auf der Mission begleiten sie stets Tod, Verzweiflung, Wahnsinn und die Absurdität eines sinnfreien Kriegs. Angesichts der derzeitigen täglichen Berichte aus dem Ukraine-Krieg sieht man die Szene, in der Hubschrauber einen Angriff mit musikalischer Begleitung durch den Wagnerschen „Walkürenritt“ fliegen, vielleicht mit ganz anderen Augen als noch vor circa 40 Jahren. Der Film zeigt, was der Krieg mit Menschen anrichtet, und deshalb ist es wichtig, ihn einmal wieder auf der großen Leinwand zu sehen.
Apocalypse Now, Final Cut
Filmwerk am Bahnhof
Dienstag, 7. März ½19.30 Uhr
Trailer
https://www.filmstarts.de/kritiken/27061/trailer/19589914.html
Foto: United Artists
„Ein Must“
Frau Jahnke hat eingeladen…
…und ich gehe sehr gerne hin. Ich finde Gerburg Jahnke einfach großartig – schon seit sie zusammen mit Stefanie Überall als Duo „Missfits“ auftrat,und die Männer liebevoll durch den Kakao zog. Seit einigen Jahren lädt Gerburg Jahnke Kolleginnen auf die Bühne ein, um mit ihren „Gästinnen“ komisch, böse, politisch oder absurd über den Alltag und die Situation im Allgemeinen zu philosophieren. Dabei gibt es vor allem viel zu lachen. Und mittlerweile gehen auch eine Menge Männer zu den Damenshows. Wenn das keine Empfehlung ist…!?
Frau Jahnke hat eingeladen
Stadthalle Gütersloh
Samstag, 4. März ½ 20 Uhr
Hier gibt es Tickets
Foto: Harald Hoffmann
Humor at its best