Wir haben das Wort!

Autor: gt!nfo

Fotos: JKGS

10.03.2021

Kein Lehrer, keine Eltern – nur Schüler. Auf diesen Seiten schreiben ausschließlich Schülerblogger, -reporter und -redakteure der weiterführenden Schulen über das, was sie bewegt. Ab jetzt jeden Monat in gt!nfo. Klassenzimmer digital – Schulalltag an der JKG in außergewöhnlichen Zeiten.


@wir

Unsere Redaktion besteht aus sieben Schülerinnen und Schülern des 9. Jahrgangs der Janusz Korczak-Gesamtschule. Wir schreiben Beiträge rund um den Schulalltag für die Online-Schülerzeitung Korczak Blog. gt!nfo hat uns das spannende Angebot gemacht, einige in dem Magazin zu veröffentlichen. Und was liegt da näher, als über den Schulalltag in Corona-Zeiten zu berichten.



@onlinepräsenz

Noch vor Weihnachten mussten die Schulen in ganz Deutschland wieder schließen, und wir sitzen seitdem zu Hause im Homeschooling. Wie man sich das vorstellen kann? Der gesamte Schultag wird jetzt online gestaltet: Unterrichtsbeginn, die einzelnen Stunden und sogar die Pausen finden nach dem üblichen Stundenplan statt. Unsere Anwesenheit wird durch Videokonferenzen oder Umfragen überprüft. Wer krank ist oder sich beurlauben lassen möchte, muss sich, wie sonst auch, im Schulbüro melden. Doch wer unentschuldigt nicht zum Unterricht erscheint, keine Aufgaben abschickt oder sich nicht beteiligt, sollte sich schon mal eine gute Ausrede einfallen lassen, denn das alles fließt ja in unsere Noten mit ein.



@home

Wir werden immer wieder gefragt, wie wir jetzt mit der Klasse und den Lehrkräften kommunizieren. Unsere Schule benutzt dafür die Internetplattformen Logineo und BigBlueButton. Logineo ist eine Lernplattform, auf der wir unsere Aufgaben bekommen, abgeben und kommunizieren. BigBlueButton nutzen wir für Videokonferenzen. Zu Beginn war Logineo durch die vielen Benutzer teilweise überlastet, was dazu führte, dass wir unsere Aufgaben nicht erledigen oder zur Bewertung abgeben konnten. Dazu kommt es jetzt aber nicht mehr so oft. Um die Programme nutzen zu können, sind natürlich digitale Endgeräte notwendig. Was aber, wenn keine Tablets und Laptops zuhause vorhanden sind oder Geschwistern sie teilen müssen? Für diese Situation macht unsere Schule das Angebot, iPads auszuleihen; über 100 Schülerinnen und Schüler haben das bereits genutzt.



@positiv

In den vergangenen Wochen haben wir viele positive und auch negative Erfahrungen im Homeschooling gemacht. Zum Beispiel hat sich durch die Technik der Unterricht geändert, da keine Lehrerkraft für persönlichen Fragen da ist. Jetzt muss man sie anschreiben oder in einer Videokonferenz ansprechen. Das Positive daran: Wir lernen, Verantwortung für uns zu übernehmen, unseren Tag eigenständig zu strukturieren, diszipliniert zu sein und mit den Tools umzugehen. Viele berichten auch, dass sie alleine sehr viel konzentrierter arbeiten können. Mehrere Kinder sagen, dass der Distanzunterricht einfacher und weniger stressig ist als Präsenzunterricht.



@negativ

Trotzdem wird der Distanzunterricht unterschätzt, weil viele Aufgaben bereitgestellt und fristgerecht abgegeben werden müssen. Vielen fällt das eigenverantwortliche Lernen noch schwer. Außerdem fehlen die Abwechslung, die Mitschülerinnen und Mitschüler, das gemeinsame Lernen, der normale Schulalltag und vor allem frische Luft und Bewegung. Viele sind auch der Meinung, dass sie weniger Freizeit haben. Das alles hat psychische Auswirkungen: Nicht wenige fühlen sich durch das eigenständige Lernen unter Druck gesetzt. Sie haben Angst davor, krank zu werden oder ihre Familie anzustecken, und leiden unter der ungewissen Zukunft. In der Vergangenheit kamen die Entscheidungen, Distanzunterricht zu führen aber viel zu kurzfristig, um sich darauf vorzubereiten. Das sorgte zusätzlich für Stress.



@freizeit

In der Freizeit sind wir natürlich die meiste Zeit zu Hause. Durch Lockdown, Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen haben wir ja auch keine Wahl. Veranstaltungen fallen aus, genauso wie viele Hobbys und das Vereinsleben. Über Tutorials versuchen viele von uns, Instrumente zu spielen oder sich das Tanzen beizubringen. Wir telefonieren mit Freunden, um in Kontakt zu bleiben, oft machen wir auch Aufgaben online zusammen oder helfen uns gegenseitig. Wir kommunizieren durch WhatsApp-Gruppen oder andere Messenger-Programme, um zu reden und uns bei Videokonferenzen zu sehen.



@wunsch

Wir wünschen uns mehr Hilfsmittel für Schulen und vor allem mehr Verständnis für uns Schülerinnen und Schüler, aber auch für unsere Lehrerinnen und Lehrer, da wir der Meinung sind, dass viele Erwachsene und Politiker unsere Situation nicht ernst nehmen. Auch hoffen wir, dass wir bald wieder in einen normalen Schulalltag zurückkehren können.



Die JKG-Redaktion: Gabriela Akgüc (9a), Carlos Enke (9f), Cara Fedeler (9c), Tim Kleinelanghorst (9e), Pia Kramme (9a), Nele Reger (9a)

Fotos: Janusz


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