Teil 3: Das Berliner Viertel

Heiner Wichelmann

Autor: Heiner Wichelmann

11.04.2024

Im 2023 unter Federführung der Stadt Gütersloh entwickelten Konzeptpapier „Zentrenmanagement für die Innenstadt“ wurden fünf Quartiere der Innenstadt identifi ziert. In verschiedenen Gesprächsformaten (organisiert von der Dortmunder Agentur Stadt + Handel) arbeiteten Gewerbetreibende, Anlieger, Vereine, Kulturgruppen und Einzelpersonen die Stärken, Schwächen und die Zukunftspotentiale der einzelnen Quartiere heraus. gt!nfo stellt die Ergebnisse in einer Serie vor. Grundlage ist der Gesamtbericht „Anstoß eines Zentrenmanagements für die Innenstadt von Gütersloh“ vom 12. Oktober 2023.


Zukunftsvision: Berliner Viertel Berliner Platz! Wir stehen mitten in der Stadt, in der Herzkammer aller Aktivitäten, Einkaufserlebnisse, der Begegnungen und des Verweilens. Dieses Bild bietet sich uns nicht jeden Tag – ja, viele haben das Gefühl, dass die Stadt blutleerer wird, uninspirierter, gleichgültiger gegenüber den modernen Entwicklungen vor allem des Internethandels. Auch hilfl oser. Im kompakten Quartier „Berliner Viertel“, das in etwa den Bereich zwischen Schul- und Hohenzollernstraße, Münsterstraße und Blessenstätte umfasst, ist alles nahebei, Parkhäuser gibt es zur Genüge. Und doch geht die Sorge um, dass es für die Zukunft nicht reichen könnte. Die nächste Generation wird andere Anforderungen stellen, sie ist mit dem Smartphone aufgewachsen, das Kundenberatungsgespräch ist ihr eher schnuppe, die Produkte müssen vor allem hip sein und der Einkauf wird ganz, ganz schnell erledigt. Ist das Ende unserer pulsierenden Innenstadt bereits in Sicht? Klar ist: Wer jetzt nicht handelt, verschläft die Zukunft. Wie könnte sie aussehen?


Beispiele der Visionen aus den Zentrenmanagement- Gesprächsrunden:

1. Im ehemaligen Karstadtgebäude herrscht ein Mixed-Use: Ein neues Nutzungskonzept belebt das Gebäude zu fast jeder Tageszeit. Das Gebäudesteht sinnbildlich für den erfolgreichen Strukturwandel in der Gütersloher Innenstadt.

2. Shopping-Hotspot Nr. 1 bleibt die mittlere Berliner Straße. Jüngere Zielgruppen finden hier auf ihrer Suche nach hippen Marken filialisierte Angebote im günstigen Preissegment. Auch individuelle Angebote haben wieder Einzug gehalten, nachdem die Mietkosten gesunken sind.

3. Der Berliner Platz ist Treff punkt und Identifikationsort für alle Gütersloher. Er bietet mehr Aufenthaltsqualität durch Spielgeräte für die Kleinen und mehr Grün auch außerhalb des Gütersloher Frühlings.

4. Das Berliner Viertel ist insgesamt grüner geworden. Es gibt hier und da Urban- Gardening-Projekte und Pocket Parks: kleine grüne Oasen, die zum Verweilen im Schatten von Bäumen und Sträuchern einladen.

5. Immobilieneigentümer, Einzelhandel und die Stadt Gütersloh haben sichtbar gut zusammengearbeitet und ein gemeinsames Konzept entwickelt. Die Innenstadt ist belebter geworden – ein gewisses Grundrauschen kleiner Events hat die Stadt attraktiver gemacht und bietet dem exponentiell gestiegenen Onlinehandel erfolgreichen Widerstand: Gütersloher haben den Einkauf wiederentdeckt.


PROFILIERUNGS- UND UMSETZUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR DAS BERLINER VIERTEL


Im Rahmen der Diskussionen und Umfragen zum Zentrenmanagement der Innenstadt wurden kurz- und mittelfristig umsetzbare Vorschläge für eine Verbesserung der Situation im einzelnen Quartier entwickelt. Mit Blick auf das Quartier Berliner Viertel gab es folgende Vorschläge:


1. Nutzung der ehemaligen Karstadt-Immobilien (oder Teilfl ächen) als Projektund Experimentierräume durch alternative, hybride und temporäre Konzepte wie Showrooms, urbane Produktion, hybride Handelskonzepte oder Gründerspaces.

2. Stärkung des Wochenmarktes als Treff punkt und Anlaufstelle.

a. Wichtig: Der Berliner Platz wird nicht exklusiv durch den Markt genutzt, sondern bietet weiterhin (zeitweise) Platz für innerstädtische Events.

3. Unterstützung der ISG Mittlere Berliner Straße und Akquise weiterer Akteure, die gemeinsam mit der ISG als Standortvertreter agieren.

4. Ansiedlung frequenzbringender Nutzungen in leerfallenden Erdgeschossflächen.

5. In den 1A-Lagen fokussierte Ansprachen von Filialisten, die für die leerfallenden Ladenlokale mittels qualifizierter Potentialanalyse ermittelt werden.

6. Events variieren thematisch und werden in Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Gewerbetreibenden gestaltet. Beispiele:

Open-Air-Kino, Feierabendmarkt, Hip-Hop-Contest, Stadtstrand. Die Multifunktionalität vor allem des Berliner Platzes spricht sowohl junge Menschen als auch Middle-Ager und Senioren an.

7. Ansiedlung von Gastronomiebetrieben mit Außengastronomie am Berliner Platz.

8. Erhöhung der Servicequalität durch übersichtliche Informationen zu Öffnungszeiten/Serviceangeboten.

9. Aufwertung der Spiekergasse durch eine Verbesserung der optischen Außendarstellung der Bestandsnutzungen (Beratung der Gewerbetreibenden und nach Möglichkeit finanzielle Unterstützung, zum Beispiel durch Verfügungsfonds) sowie gezielte Neuansiedlung individueller, kleinteiliger Fachgeschäfte.

10. Innerstädtische Events mit dem Fokus Mobilität und Nachhaltigkeit (zum Beispiel E-Bike-Festival und nachhaltige Mobilitätswochen).

11. Ausbau weiterer Radabstellmöglichkeiten sowie Reparatur- und Ladestationen für E-Bikes und E-Autos.

12. Verbesserung der Sichtbarkeit der Angebote durch Anzeige von Wegeverbindungen und Routen.

13. Ergänzung des Baumbestandes, Fassadenbegrünung, Pocket-Parks sowie Urban-Gardening am Martin- Luther-Platz unter Einbezug von Schülern umliegender Schulen.

14. Klimaanpassungsmaßnahmen wie die Einrichtung beschatteter Aufenthaltsbereiche auf und um den Berliner Platz.

15. Umgestaltung des Durchgangs zwischen Spiekergasse und Berliner Platz (Beseitigung der Vandalismusschäden, Erneuerung der Pfl asterung und der Gebäudefassaden).


DAS STARTERPROJEKT

Grünes Band


Zwischen der Königstraße 2 und Königstraße 30 soll sich ein „grünes Band“ mit Flach- und Hochbeeten erstrecken. Der Baumbestand wird durch kleinteilige Nachpflanzungen verdichtet und als grünes Band erlebbar gemacht. Die Grünstruktur sorgt für eine angenehme Beschattung und so, in Kombination mit Bänken, für kühle Aufenthaltsmöglichkeit in den warmen Monaten. Außerdem verbessert sie das Mikroklima. Zusätzlich sorgt das visuell auffällige grüne Band für eine intuitivere Begehbarkeit der Gütersloher Innenstadt. Dass die Grünelemente darüber hinaus zu einer positiveren Wahrnehmung des Stadtraums beitragen, ist ein weiterer Eff ekt der Maßnahme. Um für einen natürlichen Eindruck zu sorgen, wird das grüne Band nicht in Form einer Allee angelegt, sondern schlängelt sich versetzt durch die Straße. Anlieger, Gewerbetreibende oder Gütersloher Unternehmen erwerben ganze Bestandteile oder Anteile einzelner Elemente und werden als Stifter erwähnt. Eine Crowdfunding-Aktion wäre denkbar.


DAS SCHLÜSSELPROJEKT


Zusammengefasst: Re-Start Spiekergasse Was passiert mit der Spiekergasse? Der ehemals durch Fachgeschäfte und eine prominente Abendgastronomie geprägte Raum hat aktuell maximal die Funktion eines Durchgangsraumes. Gestalterisch weist der Bereich inzwischen deutliche Defizite auf. Eine Neugestaltung der Spiekergasse hängt wesentlich von der Entwicklung der ehemaligen Karstadt-Immobilie ab. Klar ist, dass der Bereich eine Frischzellenkur braucht, um mehr zu sein als eine Scharnierfunktion zwischen Berliner Platz und Münsterstraße: die Spiekergasse als Zielort. Nutzungsstruktur, Angebots- und Nutzungsqualität und Immobilienqualität stehen dabei im Fokus. Die Wertsteigerung dieses Bereiches durch zeitgemäße Pfl asterung, ansprechendes und modernes Mobiliar sowie eine Minimierung dunkler und versteckter Ecken könnte beispielsweise im Rahmen der Fortschreitung des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) durch Mittel der Städtebauförderung teilfinanziert werden. Ziel der Arbeit des Geschäftsfl ächenmanagements der Stadt sind Neuansiedlungen.



Anzeige


PHONE SERVICE


Foto: Wolfgang Sauer


Phone Service ist eine von 30 bundesweit agierenden Filialen. Die von Tolga Aydogan geführte Gütersloher Filiale hat sich seit 2016 als Top-Adresse für Smartphone- und Tabletreparaturen etabliert. Fachkundig im Display- und Akkuaustausch sowie bei Komponentenreparaturen für Kameras, Gehäuse und Tasten ist das Team um Tolga Aydogan auch kompetenter Ansprechpartner für die Instandsetzung von Schul-iPads. Das Sortiment umfasst ebenso hochwertiges Zubehör wie robuste Schutzhüllen und Displayschutzprodukte. „Wir verwenden ausschließlich Ersatzteile höchster Güteklasse für zuverlässige Reparaturen“, so Tolga Aydogan. Neu im Angebot sind generalüberholte Smartphones und Tablets – mit einem Jahr Garantie zu unschlagbaren Preisen. Zusätzlich bietet Phone Service eine Handyversicherung, mit der man im Schadensfall 0,- Euro Reparaturkosten zahlt. www.phone-service-gt.de


Anhzeige


CAFÉ BOHNE


Foto: Markus Corsmeyer


Wo gibt’s den besten Ka– ee und Kuchen in Gütersloh? Die Antwort darauf liegt am Anfang der Berliner Straße, schräg gegenüber vom Schuhhaus Pottho– in der Innenstadt: Café Bohne! Wenn die Temperaturen steigen, bietet das Café Bohne auch die perfekte Erfrischung mit einer beeindruckenden Auswahl an Kühlendem. Genießt einen klassischen Eiska– ee, der mit feinem, cremigem Vanilleeis eure Sinne belebt. Oder taucht ein in den Genuss einer Eisschokolade, die jede Schoko-Liebhaber-Seele höherschlagen lässt. Für die Liebhaber von Fruchtigem hält das Angebot des Café Bohne ebenfalls eine Besonderheit bereit: Probieren mal den frischen Orangensaft, pur oder veredelt mit einem Scoop Vanilleeis zum unwiderstehlichen Genuss für heiße Tage. Und für die Ka– eekult-Anhänger empfehlen wir unseren Iced Cappuccino oder Iced Latte, welche die erfrischenden Noten von kaltem Ka– ee mit der Samtigkeit von Milch verschmelzen lassen – ein wahres Erlebnis für die Geschmackssinne. Doch nicht nur für Ka– eepausen mit gebackenen Spezialitäten ist das Café Bohne bekannt. Lasst den Abend mit einem Glas Wein oder einem spritzigen Aperol Spritz ausklingen, während ihr das lebhafte Treiben der Stadt in der einmaligen Atmosphäre des Straßencafés beobachtet. Im Café Bohne wird jeder Besuch zu einem kleinen Highlight des Tages. Sei es für eine kurze Ka– eepause, einen süßen Snack oder einen Absacker am Abend – das Team freut sich darauf, euch mit Herzlichkeit und Expertise zu empfangen und dafür zu sorgen, dass jedes Erlebnis bei uns einzigartig bleibt.


Anzeige


BUON APPETITO IM PASTA IMPERIA


Foto: Wolfgang Sauer


Im stylischen Ambiente des italienischen Restaurants „Pasta Imperia“ am Alten Kirchplatz tri t historische Location auf moderne Einrichtung und köstliches Essen. Die stilvolle Einrichtung vermittelt Großstadtgefühl. Und bei der vielfältigen Speisekarte läuft einem das Wasser im Munde zusammen. Die Küche zaubert eine große Auswahl an ausgefallenen, aber auch traditionellen Gerichten täglich frisch. Traditionell italienische Nudelgerichte, zartes Rinderfi let, knackige Salate, cremiges Risotto oder leckere Fischgerichte begeistern die Kunden. Nicht verpassen sollte man auch die gigantisch köstlichen Eisbecher. Und natürlich gibt es das leckere Eis auch zum Mitnehmen auf die Hand. Per Lieferdienst kommen die „Pasta Imperia“-Gerichte auch nach Hause.


Anzeige


BREENKÖTTER BRINGT IN SCHWUNG


Foto: Holger FRanzke

Von wegen beigefarbene Omastrümpfe! Das Sanitätshaus Breenkötter an der Münsterstraße 7 bringt Beine mit farbigen Kompressionsstrümpfen verschiedener Hersteller modisch in Form. Das Ausmessen der Strümpfe gehört im kleinen Sanitätshaus (einen weiteren Standort hat Breenkötter am Grenzweg) natürlich dazu. In den vergangenen Jahren freuen sich auch viele Kundinnen mit Lipödem über das modische Angebot. „Wir haben hier viele Stammkundinnen, denen wir mit unserer ausführlichen Beratung und unserem Service gerne weiterhelfen“, sagt Julia Kreft, die das Geschäft leitet. Weiterhin bietet das Sanitätshaus Bandagen- und Orthesenausmessungen. Einlagenberatungen und -abdrücke sowie Schuhzurichtungen werden zudem vorgenommen, meist über Rezepte. Auch mit Gehstöcken und Gehstützen bringt das kleine Sanitätshaus Leute so in Schwung, dass sie Hobbies und Bewegungen wieder ohne Schmerzen ausführen können.

Unsere Website verwendet Cookies. Bleibst Du weiter auf unserer Website, scheinst Du nicht nur von der Seite begeistert zu sein, sondern stimmst auch der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen findest Du hier