Recovery College – Modell für die Zukunft?!

Prof. Dr. Kronmüller, ärztlicher Direktor des LWL-Klinikums, beim Eröffnungsvortrag

Das Recorvery Collge lud zur Fachtagung zum Thema „Recovery College – ein Modell für die Zukunft?!“ ein. Die Veranstaltung war die zweite Ihrer Art und bot Einblicke in die Bedeutung und Entwicklung der Recovery College-Bewegung im deutschsprachigen Raum – in dem das Gütersloher College eines der größten ist. Anlass, die Tagung hier in Gütersloh abzuhalten, war der fünfjährige Geburtstag des Recovery College Gütersloh-OWL. Die Grußworte sprachen der stellvertretende Landrat Thorsten Schmolke und der erste Beigeordnete der Stadt Gütersloh Henning Matthes. Der LWL-Landesdirektor Dr. Georg Lunemann ließ seine Grüße durch Herrn Prof. Dr. Löhr übermitteln.

Seit dem Start des Kursbetriebs im September 2019 kann das Recovery College Gütersloh-OWL auf beeindruckende Zahlen zurückblicken: Fast 400 Kurse wurden bisher durchgeführt, mit rund 2.500 Kursteilnahmen. Aktuell sind rund 40 Dozierende tätig.

Das Recovery College Gütersloh-OWL wurde im Oktober 2019 im Rahmen einer feierlichen Eröffnung ins Leben gerufen. Bereits 2018 fand der erste Aufschlag statt, und im Jahr 2019 folgte die Gründung des Trägervereins „ReOrGe – Verein zur Förderung von Recoveryorientierung in der Gemeinde“. Trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie konnte der Betrieb durch einen erfolgreichen Umstieg auf Online-Kurse aufrechterhalten werden. Die stetige Erweiterung des Kursangebots und die Einführung neuer Veranstaltungsformate wie „Tag der offenen Tür“, „Time to Talk Day“ und „Psyche & Film“ in Kooperation mit dem Gütersloher Bambi Kino tragen zur stetigen Entwicklung bei.

Neben den Kursangeboten engagiert sich das auf dem Gelände des Gütersloher LWL-Klinikums beheimatete Recovery College unter anderem auch in der Ausbildung von Genesungsbegleitenden.

Doch was sind eigentlich Recovery Colleges? Sie schließen eine Lücke in der psychosozialen Versorgung, indem sie auf einzigartige Weise Prävention und Nachsorge verbinden. Dabei steht die Koproduktion von Erfahrungswissen (Betroffenenperspektive) und Fachwissen im Mittelpunkt. Alle Kurse werden von einem Tandem, bestehend aus einer Person mit Bewältigungserfahrung und einer Fachkraft, geleitet. Diese enge Zusammenarbeit und der Austausch von Wissen unterscheiden das Recovery College von anderen Bildungsangeboten.

Förderungen und Unterstützung

Die Entwicklung des Recovery Colleges wurde maßgeblich durch Förderungen unterstützt. Von 2020 bis 2023 ermöglichte die Gütersloher Bürgerstiftung den digitalen Aufbau des Colleges – eine entscheidende Rettung in Zeiten der Pandemie. Dank der Förderung konnten eine moderne Homepage und eine effiziente Kursverwaltungsinfrastruktur aufgebaut werden.

Seit Ende 2021 wird das Recovery College durch die Sozialstiftung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) für fünf Jahre gefördert, was den Vollbetrieb des Colleges als Modellprojekt sichert. Derzeit sind drei hauptamtliche Mitarbeitende mit je einer halben Stelle beschäftigt.

Weitere Informationen zum Recovery College Gütersloh-OWL gibt es unter https://www.rcgt-owl.de/