Mitmachen im Videokunstprojekt

Autor: gt!nfo

Fotos: The Sazerac Swingers

20.02.2022

Kultur

Auch nach zwei langen Pandemiejahren mit weitgehenden Einschränkungen im Kulturbetrieb haben „The Sazerac Swingers“ nichts an Kreativität und Ideenreichtum eingebüßt. Die Produktion eines animierten Videoclips zur neuen Single „Burly Girls“, produziert vom bekannten amerikanischen Zeichentrick-Künstler James D. Tancill und seinen Studierenden an der University of Louisiana in Lafayette, konnte im Dezember erfolgreich begonnen werden, auch mit Unterstützung der Stadt Gütersloh, Fachbereich Kultur. Der Film, der im Herbst fertiggestellt und im kommenden Jahr auch weltweit auf Kurz- und Trickfilmfestivals gezeigt werden soll, erzählt die Geschichte der Band, wie sie nach einem Konzert im Gütersloher Theater einer mysteriösen Geistererscheinung nachgeht und in den Zug nach Berlin steigt, wo sich die Erscheinung als "Germany’s Queen of Burlesque“, Marlene von Steenvag, auf der Bühne des Wintergarten-Varietés darstellt und zu einer gemeinsamen Show einlädt. 



Im Rahmen dieses künstlerischen Großprojektes, für das James Tancill bereits aus den USA nach Gütersloh reisen musste, um die hiesigen Sehenswürdigkeiten zu zeichnen, ehe die Band als Bewegtvorlage Anfang Januar dann für einen einen dreitägigen Videodreh nach Berlin gereist ist, konnten die Musiker eine erhebliche Anschubfinanzierung durch die University of Louisiana, einige US-ameriakanische Filmstiftungen und einige private Kulturfreude und -sponsoren gewonnen werden. Nun beginnt die nächste Finanzierungsphase, wofür sich die Gruppe um Bandleader Max Oestersötebier etwas besonders ausgedacht hat: „Wir bieten Unternehmen mit ihren Ladengeschäften und kulturaffinen Privatpersonen einen Auftritt als animierte Figuren in unserem Film an. So etwas besonderes hat es noch nicht gegeben. Diese Art Kultursponsoring ist nachhaltiger als jede Anzeige, und macht nachhaltig auf Jahre hinweg beim Anschauen des Filmes Freude.“ 


Knapp die Hälfte der aus filmdramaturgischer Sicht natürlich stark begrenzten Cameo-Auftrittsmöglichkeiten ist bereits vergeben. Es werden jedoch noch weitere Unterstützer gesucht. So ist etwa schon die Wurstbude am Bahnhof Schönhauser Allee/Eberswalder Straße durch einen Gütersloher Rechtsanwalt „erworben“ und personalisiert worden; auch ein bekannter Einzelhändler hat sich mit seinem Ladengeschäft im Film verewigt. „Für 750,- Euro kann man sich als Person in unserem Zeichentrickfilm darstellen lassen; für 2.000,-€ ist man mit seiner Firma oder seinem Ladengeschäft dabei.“ Ein Großteil der vereinnahmten Kosten entfällt auf die zusätzliche Zeichenarbeit, der Rest hilft dem Projekt bei der Realisation, denn nach zwei Jahren Pandemie sind natürlich die Rücklagen aus der Bandkasse komplett erschöpft. „Wir finden es jedoch wichtig, weiter zu arbeiten und kreativ zu sein, immer neue Projekte anzuschieben und den widrigen Bedingungen zu trotzen“, sagt Oestersötebier bei der Vorstellung des innovativen Sponsoringkonzeptes. „Man will ja als Künstler kein Mitleid oder Spenden, sondern Dinge bewegen können, die die Menschen interessieren und brauchen. Deshalb bleiben wir bei unserem Credo, immer einen Gedanken weiter zu sein in dieser schwierigen Branche, und danken allen treuen Unterstützern, die erkannt haben wie systemrelevant unabhängige Kulturarbeit tatsächlich ist.“ 



Wer sich gerne als Kulturförderer am Projekt beteiligen oder mehr Informationen erhalten möchte, kann dies per Mail an die Band unter info@sazeracswingers.com tun, oder direkt Bandleader Max Oestersötebier telefonisch kontaktieren unter 0170/1541251. Einen ersten Vorgeschmack wie die Umsetzung der Zeichnungen funktioniert, kann man übrigens auf der Patreon-Seite der Band erhalten: www.patreon.com/sazeracswingers Dort sieht man zum Beispiel ab Ende Februar einen kleinen Film aus dem Atelier von James Tancill in den USA, wie er „Konopkes Currywurstbude“ in „Franky’s No. 1 - Word Famous Wurst“ verwandelt. In puncto Digitalisierung ihres Angebotes haben „The Sazerac Swingers“ also auch hier ihre Hausaufgaben gemacht. 


Mit Konzerten geht es im Übrigens dann doch noch demnächst weiter. Die erste Tournee von Güterslohs bekanntestem Jazz_Export in diesem Jahr führt die Gruppe Ende März ins Schwabenländle, in die Schweiz und für vier Abende nach Paris. Es keimt Hoffnung auf bessere Zeiten auf. 




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