Ein reibungsloser Übergang

Sybille Hilgert

Autor: Sybille Hilgert

Fotos: Matheus Fernandes

08.08.2024

Kultur


Max Oestersötebier hat Anfang des Jahres den Vorstand der Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz von Hans-Hermann Strandt übernommen. Nun steht das Programm, die Organisation läuft, und wir wollten wissen, wie der neue 1. Vorstand sich in seine Aufgabe eingefunden hat.

 

 Du bist seit Januar 1. Vorstand der Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz. Was ist seitdem passiert?

 

Die Übergabe hat sehr gut funktioniert und die Arbeit im Vorstandsteam macht sehr viel Spaß. Mein Amtsvorgänger Hans Hermann Strandt ist überdies Tag und Nacht erreichbar. Also: Es läuft gut, und wir freuen uns auf die Woche der kleinen Künste. Allerdings beschäftigen wir uns, seitdem das Programm steht, hauptsächlich mit der Organisation.

 

Warum benötigt das soviel Zeit?

 

Bereits Anfang 2023 sind wir mit Workshops gestartet. Teilgenommen haben alle, die

sich engagieren möchten. Die „Neuen“ unter uns haben dann zum Teil hospitiert und ich habe eng mit Hans-Hermann Strandt zusammengearbeitet. Er hatte aber auch schon viel geregelt und an mich übergeben. Einen reibungsloseren Übergang hätte ich mir nicht wünschen können. Und wenn wir einen Jahreszyklus hinter uns haben, wird alles noch viel runder laufen.

 

Wie funktioniert die Programmauswahl?

 

Es gibt ein Programm-Team. Dessen Mitglieder bringen viele eigene Ideen mit ein. Auch Tipps von Vereinsmitgliedern werden mit aufgenommen. Alle Tipps müssen auf Verfügbarkeit, Sinnhaftigkeit, finanzielle Größenordnung und so weiter geprüft werden. Bereits vorher muss an abklopfen, wie viele Personen die Künstlerinnen und Künstler mitbringen, welcher Zimmerbedarf besteht oder welche Backline gemietet werden muss. Außerdem muss zum Beispiel gecheckt werden, welche Nebenkosten entstehen. Das sind Dinge, über die man erstmal gar nicht nachdenkt. Nicht vergessen darf man, dass auch die Dramaturgie bei der Programmaufstellung wichtig ist. So steht etwa fest, dass freitags immer die Partykracher auftreten. Wenn das alles geprüft ist, dann wählt jedes Mitglied die Musikerinnen und Musiker nach eigenem Gusto.

 

Wie geht es dann weiter?

 

Das Rohprogramm wird noch einmal besprochen und dann kommt die praktische Abwicklung: Zusammenstellen des Programms, Künstlerinnen und Künstler buchen, Hotelzimmer und Technik organisieren und reservieren.

 

Du sprachst davon, dass das Programm sehr abwechslungsreich ist. Welche Musikrichtungen gibt es?

 

Es ist quasi alles dabei – von lateinamerikanischen Rhythmen und Blues über Soul und deutschen Indie-Pop bis hin zu Metal. Und es sind alles Spitzenbands.

 

Wer kommt? Und hast Du Favoriten?

 

Es ist meiner Meinung nach ein total ausgewogenes, rundes Programm.

Der Montag fängt klanglich ungewöhnlich spannend an mit „Engin“. Die mischen Pop mit orientalischen Einflüssen. Danach spielt „Fortuna Ehrenfeld“, die mittlerweile sehr erfolgreich sind und mit ihrem deutschsprachigen Indie-Pop sehr viele Fans haben. Da haben wir schon am Montag einen richtigen Knaller.

 

Der Dienstag beginnt mit der Singer-Songwriterin „Catt“. Sie ist Multiinstrumentalistin und bringt in ihren Songs viel von ihrer Naturverbundenheit zum Ausdruck. Es folgen „Kraak und Smaak“. Die sind mittlerweile weltweit unterwegs und bieten einen Cocktail aus Funk und Soul, garniert mit jeder Menge Elektro-Beats, Italo-Disco und Jazz. Aus gut informierten DJ-Kreisen habe ich gehört, dass es sehr krass sei, dass die „bei uns auf dem Platz sind“.

 

Der Mittwoch startet mit dem „Moses Yoofee-Trio“, eine tolle Jazzkombo. Die sind medial bekannt geworden durch ihre Live-Videos von interessanten Konzertlocations und Proberäumen. Danach tritt die Soulsängerin „Mica Milar“ auf, die in Großbritannien gerade richtig durch die Decke geht. Das wird eine richtig feine Sache.

 

Den Donnerstag fangen wir mit „Bluesanova“ an. Die haben jetzt Till Seidel als Frontmann und erreichen ein generationenübergreifendes Publikum. Und dann kommt Thomas Godoj mit seiner Metal-Band. Das wird wahrscheinlich das anwohnerfreundlichste Metalkonzert aller Zeiten. Denn wir versuchen, hier einfach nur den Dreiecksplatz zu beschallen.  

 

Am Freitag ist traditionell immer Party angesagt. Auch dieses Mal?

 

Das bleibt auch so. Die Bierzeltgarnituren sind dann weggeräumt. Ich denke sowieso darüber nach, weniger Bierzeltgarnituren aufzustellen. Dann wäre mehr Platz zum Tanzen. Am Freitag machen wir erst eine Latino-Party mit „El Flecha Negra“ aus Freiburg. Die spielen Musik aus der Dominikanischen Republik, Mexiko oder auch den Antillen. Und dann kommen die Holländer von „Jungle by Night“. Hier gibt es alles von Psychedelic über Funk bis zu elektronischer Musik. Ich gehe nicht davon aus, dass sie den EM-Hit „Links Rechts“ im Programm haben. Aber vielleicht spielen sie ihn ja doch. Dann könnte Gütersloh um 22.30 Uhr nochmal richtig durchdrehen. Das wäre ein passender Abschluss für die Woche der kleinen Künste.

 

 


Unsere Website verwendet Cookies. Bleibst Du weiter auf unserer Website, scheinst Du nicht nur von der Seite begeistert zu sein, sondern stimmst auch der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen findest Du hier