Das Paradies auf (Gütersloher) Erden

Autor: Thorsten Wagner-Conert

Fotos: Thorsten Wagner-Conert

14.07.2021

Den „Green Flag Award“ bekommt er alle zwei Jahre; zu einem der drei schönsten Parks in Deutschland wurde er bereits ernannt – von einem Rasenmäher-Hersteller. Der Botanische Garten an der Parkstraße weist nicht gerade einen Mangel an Auszeichnungen auf. „Aber die sind gar nicht so wichtig. Wichtig ist, dass der Bürger kommt“, sagt der Leiter des städtischen Fachbereichs Grünflächen, Dirk Buddenberg.

 

Text und Fotos: Thorsten Wagner-Conert




 

Grünplanerin Daniela Toman ist bei Besucher-Führungen durch den Botanischen Garten regelmäßig überrascht: Immer noch viele Gütersloher kommen dann das erste Mal in Kontakt mit dem grünen und blühenden Paradies, das an den Stadtpark angrenzt.

 

Ein Botanischer Garten im wissenschaftlichen Sinn ist der Park nicht. Angelegt wurde er 1912 von Stadtgärtner Karl Rogge zunächst als kleiner Schaugarten. Dass daraus mal ein Park in der ersten Liga werden würde, hat der Begründer sicher nicht geahnt.

 

Die Besucher genießen die grüne Lunge, kommen strammen Schrittes in ihrer MOttagspause aus den Büros in der Stadt, machen zum Feierabend einen kurzen Zwischenstopp hier. Sie atmen durch – oder holen sich Anregungen für das eigene Grün. Dirk Buddenberg möchte den Garten dann auch als Impulsgeber verstanden wissen: „Hier gucken die Leute, welche Pflanze in der prallen Sonne funktioniert, welche im Schatten – und welche nebeneinander. Und dann machen Sie es zuhause auch so.“

 

Die lästerliche Anmerkung, dass die Jobs der zehn Stadtgärtner doch wohl eine vergnügungssteuerpflichtige Angelegenheit sei, kontern die schnell: Mit gutem Gerät, mit Leidenschaft, aber auch mit enormem körperlichen Einsatz pflegen sie den Bestand und gestalten die Wechselbeete zweimal jährlich nach den Ideen der Planer. „Natürlich merkt man da am Abend schon mal den Rücken“, sagt Stadtgärtner Detlev Meier, „aber Du weißt, wofür das gut war.“

 

Sonnen- und Apothekergarten gehören zum Paradies ebenso, wie der Dufttunnel des großartigen dänisch-isländischen Künstlers Ólafur Elíasson. Mit alldem ist der Botanische Garten Gütersloher Vorzeigeort. Für die einen ist er schöner Unbekannter, den es erst noch zu entdecken gilt – für die anderen schon längst favorisierte Adresse für immer wieder andere Fotografie. Ein Naturschauspiel eben, das nicht nur die Mitglieder des Förderkreises Stadtpark – Botanischer Garten e. V. lieben.

 

www.stadtpark-guetersloh.de

 

 

 

 

 

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