Die Chronik des Jahres 2023

Autor: gt!nfo

25.12.2023

Zusammengstellt von Johannes Bitter


Dezember 2022


3. Dezember: Lok 3 fährt wieder. Nach zweijährigen Instandsetzungsarbeiten vor allem am Kessel der gut 100 Jahre alten Lokomotive konnte sie passend zu den Nikolausfahrten, die in Minuten ausgebucht waren, angeheizt werden. 20.000 Euro kostete die Restaurierung. Die Lok wurde im Ersten Weltkrieg als Heeresfeldbahn entwickelt. Der Verein Dampfkleinbahn Mühlenstroth rettete sie 1974 vor der Verschrottung.


5. Dezember: Bei Tiefbauarbeiten auf dem städtischen Grundstück Karl-Rogge-Weg 3 tauchte ein Bombenblindgänger in einer Baggerschaufel auf. Die Zufahrt zur Fundstelle am Stadtpark wurde gesperrt. Die Anwohner im Umkreis von 300 Metern wurden in Sicherheit gebracht. Gegen 18 Uhr rückten Sprengstofffachleute an und entschärften das Relikt auf den Zweiten Weltkrieg in 15 Minuten. Innerhalb von fünf Tagen werden auf der Baustelle am Karl-Rogge-Weg insgesamt drei Blindgänger (amerikanische Fliegerbomben) gefunden. Am 19. Dezember untersucht ein Spezialunternehmen für Aushubbegleitung die Bagger, die Panzerglasscheiben erhalten sollen.


16. Dezember: Die Betreuung in den städtischen Kindertagesstätten kann nicht mehr wie gewohnt gewährleistet werden. „Die Situation ist dramatisch", sagt Beigeordneter Henning Matthes. Eltern müssen ihre Kinder teilweise bis zu zwei Stunden früher aus der Einrichtung abholen. Immer wieder werden Gruppen geschlossen. Fast 25 Prozent des Personals sind krank.


20. Dezember: Wenn Heiligabend die Geschenke ausgepackt werden, dürfte darunter auch die eine oder andere Schallplatte sein. Vinyl liegt im Trend. Die Bertelsmann-Tochter Sonopress kehrt damit zu ihren Wurzeln zurück. Die Entscheidung war im Sommer 2021 gefallen, wie Sonopress-Geschäftsführer Sven Deutschmann berichtet. 1992 war die letzte Schallplatte in Gütersloh gepresst worden.


Foto: Bertelsmann


28. Dezember: Die Blankenhagener und ihr Bürgerverein müssen sich zwar noch in Geduld üben, haben jetzt aber zumindest eine Perspektive für das seit Jahren geplante Bürgerzentrum in der ehemaligen Jakobuskirche. Das Land Nordrhein-Westfalen hat eine Förderzusage von knapp 2,5 Millionen Euro erteilt.  Die Gesamtkosten sollen 4,15 Millionen Euro betragen.


Januar 2023


2. Januar: Erster Arbeitstag für Thomas Könnecker im Gütersloher Rathaus. Als Kämmerer ist er der Finanzchef der Stadt, als neuer Beigeordneter außerdem für Recht, Ordnung und Technisches Gebäudemanagement verantwortlich.


Foto: Stadt Gütersloh


10. Januar: Auf dem Gelände des LWL-Klinikums an der Straße Im Füchtei haben die Vorarbeiten für den Bau einer Kinder- und Jugendklinik begonnen. Das neue Haus wird eine Außenstelle für das Universitätsklinik Hamm für Jugendpsychiatrie mit 27 Betten. Die geschützten Eichen an der Stelle eines ehemaligen Gutshofes sollen erhalten bleiben.


14. Januar: Das Gerangel um eine mutmaßlich 250 Jahre alte Roteiche im Bartels Feld spitzt sich weiter zu. Während laut Hagedorn-Gutachten der Baum krank ist und gefällt werden muss, beantragen die Naturschützer, ihn als Denkmal auszuweisen und somit zu erhalten. Laut Rathaus ist das Gutachten zur Baumart und deren Revitalisierung zu überarbeiten und zu ergänzen.


21. Januar: Lkw werden auch künftig durch den Ortsteil Friedrichsdorf rollen. Die Stadtverwaltung hat im Düsseldorfer Verkehrsministerium nachgefragt, ob ein Lkw-Durchfahrverbot sich nicht doch umsetzen lässt. Die Antwort war „Nein“.


30. Januar: 1993 hat Liz Mohn die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe gegründet. Es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens“, sagt sie zum 30-jährigen Bestehen. Das Thema Schlaganfall habe sie nicht gekannt, bis ihr jüngster Sohn eine halbseitige Lähmung erlitten habe. Diese sei allmählich wieder verschwunden. Durch den Kontakt mit Ärzten habe sie erfahren, dass Schlaganfall-Betroffene keine Lobby in Deutschland hätten.


Februar 2023


1. Februar: Miele hat die Waschmaschinen-Fertigung im Gütersloher Stammwerk nach der Frühsicht für sechs Tage gestoppt. Geschäftsführung und Betriebsrat haben sich auf eine lokale Vereinbarung zur Kurzarbeit für den Standort Gütersloh verständigt. Der Betriebsrat strebt eine Gesamtvereinbarung auch für die anderen deutschen Standorte an. Deutlich rückläufige Aufträge und drohende Überlastung der Lagerlogistik machen eine Unterbrechung der Produktion notwendig.


3. Februar: Mit großer Mehrheit beschließt der Rat mit dem Rahmenplan zum zukünftigen Mansergh-Quartier an der Verlier Straße eine Art Drehbuch für die Entwicklung des neuen Stadtteils gebilligt. Stadtbaurätin Nina Herrling spricht von einem Meilenstein. Auf dem ehemaligen Kasernengelände sollen unter anderem etwa 1000 Wohnungen entstehen und alternative Wohnformen entwickelt werden.


4. Februar: Rund zehn Jahre haben die Bürger der Stadt Güterloh Zeit gehabt, um sich von den öffentlichen Altpapiercontainern zu verabschieden und auf die kostenlos Altpapiertonne mit blauem Deckel umzustellen. Jetzt werden die letzten Großcontainer abgebaut.


10. Februar: Mit wasserlöslicher Sprühkreide, Warndreieck-Schablone und grellgelb aufgesprühtem Hinweis auf dem Pflaster gegen Taschendiebe: Der Gütersloher Kriminalhauptkommissar Marco Hein hat das Anti-Langfinger-Sprühset erfunden und wird dafür bei einem landesweiten Wettbewerb ausgezeichnet.


10. Februar:  Und wieder die Sumpfeiche auf Bartels Feld: Der Baum kann erhalten werden, ist das Fazit eines von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachtens. Das Unternehmen Hagedorn will dort auf 10.000 Quadratmetern eine Gewerbehalle bauen und den Baum fällen lassen, der pilzbefallen sei.


21. Februar: Diebe, die bereits am 14. Februar versucht haben, ein Reliquienkreuz aus der St.-Pankratius-Kirche zu stehlen, haben mutmaßlich nach Tagen ihr Werk vollendet. Das vergoldete Kruzifix aus Silber, in dem sich eine Laurentius- und eine Kreuzreliquie befinden, ist weg. „Das waren Profis“, sagt Benediktinerpater Abraham Fischer,  Leiter der Schmiede der Abtei Königsmünster.


28. Februar: Als die Skulptur „Fußwaschende“ im Oktober 2022 zur Reparatur abgebaut worden ist, ging man noch davon aus, dass sie in die Spiekergasse zurückkehren würde. Die Pläne haben sich geändert. Künftig soll sie ihren Platz im Hof des Stadtmuseums an der Kökerstraße bekommen.


Foto: Stadt Gütersloh


März 2023


1. März: Paukenschlag im Streit um das Gütersloher Stadtmarketing: Jan-Erik Weinekötter, seit Juli 2006 Geschäftsführer der Gütersloh Marketing GmbH, hat gekündigt und zwar fristgerecht zum 31. August. Sein Kommentar: „Ich hoffe, damit zu einer Versachlichung der Situation zum Wohle unserer Stadt ein großes Stück beitragen zu können.“ Er räumt ein, zwischen ihm und Bürgermeister Norbert Morkes sei ein herber Vertrauensverlust entstanden.


Foto: Markus Corsmeyer


2. März: In Ostwestfalen entsteht ein neuer Volksbank-Riese. Die Vorstände Michael Deitert (Bielefeld-Gütersloh) und Andreas Kämmerlein (Mindener Land) teilen in der Bielefelder Schüco-Arena mit, dass die Volksbank Bielefeld-Gütersloh und Herford-Mindener Land Fusionsgespräche aufnehmen werden. Der Zusammenschuss soll zum 1. Januar 2024 erfolgen. Zusammengerechnet kommt die künftige Volksbank Ostwestfalen e.G.“ auf eine Bilanzsumme von 10,2 Milliarden Euro. Ihr Verbreitungsgebiet wird von Rheda-Wiedenbrück bis Petershagen reichen.


8. März: 103 609 Einwohner zählt Gütersloh und wird nach einer Prognose bis 2050 auf 107.000 Menschen wachsen, allerdings wächst auch der Altersdurchschnitt. Noch eine Zahl: Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen – von 47.900 im Jahr 2012 auf 60.057 im Jahr 2021.

17. März: Der Wochenmarkt auf dem Berliner Platz gehört zieht Menschen in die Innenstadt. Das hat die Online-Befragung zur Gütersloher City ergeben. Darüber freuen sich die Markthändler und kritisieren die ständige Verlegung des Wochenmarkts, wenn auf dem Berliner Platz Veranstaltungen stattfinden. Das war 2022 genau 69-mal der Fall, beklagen die Sprecher Lisa Kleinsorg und Christian Heitmann.


24. März: Die ersten Elektrobusse sind im Sommer und Herbst 2022 getestet worden. Nun gehen die Stadtwerke einen Schritt weiter. Für das zweite Quartal ist die Ausschreibung von 16 E-Bussen geplant. Die Umstellung auf Elektroantrieb ist mit umfassenden Investitionen in den Betriebshof an der Robert-Bosch-Straße verbunden. In sogenannten Bus-Ports sollen 16 E-Busse untergestellt und geladen werden.


30. März: Um den amerikanischen Markt zu bedienen, wird der Gütersloher Hausgerätehersteller Miele in den USA ein eigenes Werk errichten. Der Produktionsstart ist für Ende 2024 vorgesehen. Miele will mit 150 Mitarbeitern bis 2025 in seinem neuen Werk 30-Zoll-Backöfen sowie große und vielseitige Standherde (Range Cooker) fertigen, die speziell für den nordamerikanischen Markt konzipiert sind. Großformatige Dunstabzugshauben sollen hinzukommen.


April 2023

6. April: In zwei Wochen sollen die neuen Filteranlagen im Wasserwerk Nordrheda-Ems offiziell in Betrieb und die alten vom Netz genommen werden. Sie ersetzen die Vorgänger aus dem Baujahr 1963. „Die Kunden werden von der Umstellung nichts merken“, versichert der Leiter der Wassergewinnung bei den Stadtwerken, Bernd Feldmann.


Foto: Stadtwerke Gütersloh


12. April: Die Tage des früheren Hotel-Restaurants Müther in Avenwedde-Nord sind gezählt. In dem Gebäude an der Isselhorster Straße laufen die Vorbereitungen für den Abriss. Geplant ist der Neubau von neun Reihenhäusern auf dem Gelände.


15. April:  Die geplante Notunterkunft für Geflüchtete auf dem Gelände der ehemaligen Princess Royal Barracks an der Marienfelder Straße wird vorbereitet. Die Bezirksregierung Detmold kündigt an, dass in Wohncontainern bis zu 600 Menschen Platz finden können.


19. April: Seit Anfang der Woche sind die Shuttle-Fahrzeuge der Stadtbus Gütersloh Gesellschaft im gesamten Stadtgebiet unterwegs. Zwei London-Taxis und ein –Sprinter können täglich von morgens bis spät in die Nacht digital gebucht werden.


Foto: Stadtwerke Gütersloh


27. April: Aus dem „Luttersee“ in Blankenhagen wird kein Sand mehr abgebaggert. Die Erdbau-Firma Hagemann aus Halle erklärt, das Volumen des 161 000 Quadratmeter umfassenden Gewässers sei nun ausgeschöpft. Zur Zukunft des Sees, der vom Sportfischereiverein Rheda-Gütersloh gepachtet ist, gibt es keine Angaben


Mai 2023


3. Mai: Das Vereinsheim des Schützenvereins Ostfeld ist Geschichte. Weil die Mitgliederzahl deutlich geschrumpft ist und der Altersdurchschnitt hoch, wurde das Haus an der Hülsbrockstraße aus dem Jahr 1955 inklusive Grundstück verkauft. Ende einer Ära.


9. Mai: Künstliche Intelligenz (KI) ist aktuell durch ChatGPT in aller Munde. Die Gütersloher Unternehmen Reply gehört dabei weltweit zu den führe denen Anbietern dieser neuen Technologien und hat jetzt einen ersten digitalen Menschen „erschaffen“. Reply-Vorstand Dr. Thomas Hartmann kann mit Avatar Rose locker drauflos plaudern und ihr Fragen stellen, die qualifiziert beantwortet werden.


11. Mai: Der Rietberger Internethändler „E-Shoppen Germany“ öffnet in einem Neubau an der Ecke Carl-Bertelsmann-Straße/Blumenstraße eine erste Filiale Sie soll als Referenzprojekt dienen. Das E-Commerce-Unternehmen ist spezialisiert auf hochwertige Hausgeräte bekannter Marken aus den Bereichen Haushalt, Küche und Lifestyle, darunter Miele. Der frühere Modus-Consult-Vorstand Martin Schildmacher führt das 2003 in Rietberg gegründete Unternehmen als Geschäftsführer mit dem Gründer André Kowalschik.


12. Mai:  Endlich: Die Brücke über den Westring ist fertig. Beagle Archie (7) und Tamara Zängler (52) gehören zu den ersten Nutzern des neuen barrierefreien Übergangs.  206 Meter lang und 3,70 Meter breit ist die neue Brücke, die ihre schadhafte Vorgängerin ersetzt. Die zentrale Wegeverbindung für Radfahrer, Fußgänger und Jogger über die B 61 und entlang der Dalke ist nach vier Jahren und neun Monaten Bauzeit nun wieder geschlossen.


16. Mai: Das US-Militär bestätigt das Interesse an einer Nutzung der ehemaligen Flugplatz-Kaserne an der Marienfelder Straße. Nach einer ersten Einschätzung könnte sich die Immobilie insbesondere zu Lagerungs- und Beherbergungszwecken eigen. Die US-internen Überlegungen befinden sich jedoch in einem frühen Zustand. Wann mit einer konkreten Interessen-Bekundung zu rechnen ist, bleibt offen.


26. Mai: 30,5 Millionen Euro soll die Sanierung des Ev. Stift. Gymnasiums kosten. Die Schule steht in der Trägerhaft eines Kuratoriums und wird paritätisch durch die Stadt Gütersloh und das Land NRW finanziert. Beide Seiten müssten die Kosten zur Hälfte übernehmen. Das Land hat das Raumprogramm und die Erweiterung genehmigt, noch liegt jedoch keine schriftliche Zusage zur Mitfinanzierung vor.


Juni 2023


2. Juni: Und jetzt geht es los mit der Sanierung: Nach den Sommerferien werden knapp 1100 Schüler des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums für zwei Schuljahre ein provisorisches Domizil aus 500 Containerelementen auf dem bisherigen Sportplatz beziehen. Alle Container verfügen über die Fenster, die geöffnet werden können, eine Beschattung sowie Heizung und Lüftung, erläutert Schulleiter Martin Fugmann, der in Kalifornien damit schon Erfahrung gesammelt hat.


7. Juni: Das Rechnungsprüfungsamt hat dem Rat seinen Bericht zum Geschäftsführer von Gütersloh Marketing, Jan-Erik Weinekötter, vorgelegt. Ergebnis: Die öffentlich erhobenen Vorwürfe in Verbindung mit Spesenabrechnungen und Auslagen sind nicht begründet.


8. Juni: Die Städtische Immobilien- und Wirtschaftsförderungsgemeinschaft Concept GT soll die Verantwortung für die Entwicklung des ehemaligen Postareals übernehmen. Dazu zählen die städtebauliche Entwicklung und die Vernetzung mit dem Bahnhofsumfeld.  Die –Eigentümer, Unternehmer Thomas Hagedorn (Gütersloh) und Christoph Borchard (Bielefeld), zweifeln allerdings an, dass die Stadt Gütersloh ihr Vorkaufsrecht zu Recht ausübt. Die Eigentümer wollen das 10.000 Quadratmete große Gelände nicht abgeben, sondern selbst gemeinsam mit der Stadt entwickeln.


27. Juni: Gleich zwei Geldautomaten sind in der Nacht in der Sparkassen-Filiale Spexard gesprengt worden. Sie war im Dezember 2022 in eine Selbstbedienungsfiliale umgewandelt worden. Im Gebäude befand sich auch der Geldautomat der Volksbank. Beide Institute hatten eine Kooperation vereinbart, nachdem im November 2022 der Volksbank-Automat am Standort gegenüber gesprengt worden war. Die Täter konnten flüchten.


Juli 2023


1. Juli: Auf dem katholischen Friedhof an der Bultmannstraße sind in den vergangenen zwei Wochen mindestens 18 hochwertige Grablichter gestohlen worden. Auch evangelische Friedhöfe in der Stadt nicht verschont geblieben.  Die Friedhofsverwaltung geht davon aus, dass es die Diebe auf die Materialien abgesehen haben.


3. Juli: Pfarrer Elmar Quante ist von seinem Amt als Leiter des Pastoralen Raums Gütersloh zurückgetreten. Unregelmäßigkeiten in der kirchlichen Vermögensverwaltung in „signifikantem Umfang“ werden vom Erzbistum Paderborn als Grund für den Amtsverzicht genannt. Quante habe selbst Strafanzeige erstattet und sein Fehlverhalten eingeräumt.


7. Juli: Die Freiherr-vom-Stein-Schule ist Geschichte. Mit den Sommerferien wird die älteste Gütersloher Realschule geschlossen, die 1926 ihre Karriere als Evangelische Knaben-Mittelschule an der Hohenzollernstraße begann – dort wo heute die Volkshochschule ihre Heimat hat.  Ihren letzten Standort hatte sie an der Austernbrede im Gütersloher Norden. Dorthin soll nach Umbau die Grundschule Neißeweg umziehen.


15. Juli: Ankündigung eines Endes: Nach 103 Jahren wird Ende September das Schuhhaus Teutrine an der Avenwedder Straße 518 in Friedrichsdorf schließen. Grund dafür ist die Insolvenz des Osnabrücker Filialisten O.S. Schuhe, der seit 2018 den Betrieb übernommen hatte. 


21. Juli: Der 2020 angekündigte Personalabbau bei Mohn Media ist so gut wie abgeschlossen. Das nächste Programm, mit dem Kosten gesenkt und Abläufe der Großdruckerei optimiert werden sollen, läuft an. Damit dürfte ein weiterer Stellenabbau verbunden sein. Aktuell sind laut Unternehmenssprecher Gernot Wolf noch knapp 1600 Mitarbeiter in Gütersloh und Marienfeld (Probind) beschäftigt.


25. Juli: Die Sparkasse Gütersloh-Rietberg-Versmold schließt ihre Filiale an der Paderborner Straße in Friedrichsdorf. Begründung: Viele Bankgeschäfte werden mehr und mehr online über die Sparkassen-App oder auch telefonisch abgewickelt. Eine Selbstbedienungs-Möglichkeit zur Erledigung der Bankgeschäfte bleibt erhalten.


27. Juli: Wer in Friedrichsdorf über die Birkheide zum Rubensweg fährt, der landet in einem landschaftlichen Idyll. Inmitten von Wiesen und Wäldern wird eine alte Hofstelle mit viel Liebe zum Detail restauriert. Mehr als 30 Jahre lang hat das kleine Gebäude-Ensemble unter Eichen leer gestanden, berichtet der Eigentümer und Bauherr Michael Riewenherm.


August 2023


4. August: Gerd und Helga Weißenberg, ehemalige Weltklasse-Turniertänzer und Tanzschulbesitzer, feiern Goldhochzeit. Vor 50 Jahren, als sie in der St. Pankratius-Kirche getraut wurden, waren sie gerade zum ersten Mal Deutsche Meister der Professionals in den lateinamerikanischen Tänzen geworden. Die Kirche war brechend voll, viele Fans wollten das Tanz-Traumpaar beglückwünschen, das sich in der Tanzlehrer-Ausbildung in Hamburg kennengelernt hatte.


Foto: privat


10. August: Das Modehaus Sinn will langfristig in Gütersloh am Berliner Platz bleiben. Nicht genutzt werden zurzeit das Untergeschoss und das zweite Obergeschoss. Das soll sich ändern. Für die Stadt ist der Kauf der Immobilie, die vom Frankfurter Lapithus Management betreut wird, zurzeit kein Thema. Die Preisvorstellungen liegen zu weit auseinander. Offen bleibt die Zukunft des in Teilen maroden Parkhauses.


11. August: Hans-Hermann Strandt sagt Tschüss. Nach elf Jahren an der Spitze der Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz geht der 70-Jährige nach einer fulminanten Woche der Kleinen Künste in den „Ruhestand“. Max Oestersötebier soll sein Nachfolger werden.


Foto: Hans-Hermann Strandt


17 August: Der Sommer ist nass. Durch andauernden Regen läuft Wasser in viele Keller im Stadtgebiet. Gärten sind vollgelaufen. Die Feuerwehr ist seit dem frühen Morgen im Dauereinsatz. Gegen 7.30 Uhr war noch einmal für alle Löschzüge Großalarm gegeben. Eine Stunde später löste die Brandmeldeanlage an der Gesamtschule Ahornstraße zusätzlich Alarm aus.


22. August: Die Firma Schüco kommt nach Gütersloh. Für 9,2 Millionen Euro hat das Bielefelder Unternehmen 100.000 Quadratmeter Fläche auf dem nördlichen Teil des Geländes der früheren britischen Kaserne von der Gewerbepark Flugplatz Gütersloh GmbH gekauft. Schüco (Spezialist für Gebäudehüllen) will dort einen zusätzlichen Standort in Ostwestfalen- erschließen für Produktbereitstellung und Distribution.


September 2023


1. September: Eine Schule, die Talente des Einzelnen ebenso fördert wie soziales Miteinander und globales Verständnis ist die Janusz-Korczak-Gesamtschule in Kattenstroth. Sie besteht seit 25 Jahren und hat Vorbildcharakter über die Stadtgrenzen Güterlohs hinaus. Elke Schluckebier, Gesamtschul- Dezernentin bei der Bezirksregierung sagte zum Jubiläum: „Wir feiern ein Vierteljahrhundert herausragende Bildung.“


7. September: Norbert Monscheidt, Vorsitzender der Skifreunde Gütersloh, sagt: „Zum Skifahren braucht man keinen Verein.“ Er begründet damit, warum sich der Traditionsverein, der 2024 genau 75 Jahre alt wird, nach mehr als sieben Jahrzehnten voraussichtlich auflöst. Mit einer Auflösung träte die Stadt Gütersloh ein ungewöhnliches Erbe an. Die Skihütte des Vereins im Sauerland geht bei Vereinsauflösung in städtischen Besitz über.


9. September: Die Stadtwerke Gütersloh haben neun neue Ladesäulen aufgestellt. „Mobilitätswend und Elektromobilität sind untrennbar miteinander verzahnt“, teilt das Unternehmen mit. Die neuen Standorte: Friedrichsdorf (Parkplatz Adlerweg), Weberei (Großer Parkplatz) Autohaus Bettenworth (Avenwedde), Gasthaus Roggenkamp (Brockweg), Anne-Frank-Gesamtschule, Avenwedde-Bahnhof.


13. September: Die größte Baumaßnahme in der Unternehmensgeschichte von Feinkost Schenke ist an der Rhedaer Straße mehr als pünktlich fertig geworden. Für uns ist es Meilenstein“, sagt Reiner Schenke und spricht von einer Riesenbauleistung. Der neue Haupteingang wurde frei gegeben und die Weite der 95 Meter langen Mall erschließt sich dem Kunden. Gebaut wurde bei laufendem Betrieb in fünf Bauabschnitten.


16. September: Das Nordbad-Freibad aus dem Jahr 1971 muss dringend saniert werden. Weil ein Förderantrag „Sanierung kommunaler Einrichtungen im Sportbereich“ nicht genehmigt wurde, steigen die Kosten um rund fünf Millionen Euro. Vor einem Jahr hatten die Stadtwerke als Betreiber die voraussichtlichen Kosten mit 8,27 Millionen Euro angegeben. Bis zum Saisonstart im Mai 2025 sollen die Arbeiten erledigt sein.


Foto: Stadt Gütersloh


19. September: Reizgasalarm in der Stadthalle: Neun Rettungswagen, zwei Notärzte, zehn Funkstreifenwagen 50 Feuerwehrleute und zwei Ermittler der Kripo sind alarmiert worden. Schülerinnen und Schüler aus sechs Gütersloher Schulen beobachteten den Großeinsatz auf dem Weg zur Berufemesse Vocatium. Das Gas verflüchtigte schnell auch mit Hilfe der Lüftungsanlage der Stadthalle. Welches Gas versprüht wurde, konnte keiner sagen.


27. September: Rund 122.000 Euro soll Pfarrer Elmar Quante von den Konten des Pastoralen Raums Gütersloh veruntreut haben. Das hat die Staatsanwaltschaft Bielefeld auf Nachfrage erklärt. Der 65-jährige ehemalige Leiter des Pastoralen Raumes Gütersloh soll selbst einem Betrüger, den er über eine Internet-Plattform kennenlernte, aufgesessen sein. Das Ermittlungsverfahren wurde durch die Kreispolizeibehörde von Amts wegen eingeleitet.


28. September: Das Ende der Gelben Säcke naht. Ab Januar werden sie in Gütersloh von den Gelben Tonnen abgelöst. Rund 42.000 Gütersloher Haushalte sind voraussichtlich Ende Oktober versorgt. Für Haushalte mit einem geringeren Aufkommen stehen Behälter von 120 Litern bereit. Die Leerung von 240 und 120 Litern erfolgt vierwöchentlich.


Oktober 2023


5. Oktober: Die „Hagedorn-Ranch“ an der Brockhagener Straße in Bielefeld-Holtkamp darf nicht gebaut werden. Die Stadt Bielefeld hätte der Unternehmerin Barbara Hagedorn aus Gütersloh keine Genehmigung für die Anlage im Landschaftsschutzgebiet erteilen dürfen. Zu diesem Ergebnis kommt das Verwaltungsreicht Minden. Es hat die Baugenehmigung für rechtswidrig erklärt. Das Gericht folgt damit der Auffassung des Klägers Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), es handele sich nicht um einen zulässigen landwirtschaftlichen Betrieb, sondern um eine Reitsportanlage.


Foto: Hagedorn


7. Oktober: Mehr als 30 Jahre lang hat sich Dr. Mechthild Meier bei den Stadtwerken Gütersloh gemeinsam mit ihrem Team darum gekümmert, dass die Bürger der Stadt mit Trinkwasser versorgt wurden. Im vergangenen Jahr ist sie in den Ruhestand getreten. Jetzt hat Jakob Lorenz die Leitung des Bereichs Technik und Erzeugung übernommen. Dazu gehören die Trinkversorgung mit den drei Wasserwerken sowie das Labor für Trinkwasser- und Umweltschutz.


7. Oktober: Der Festakt zum 125-jährigen Bestehen des Ortsvereins Gütersloh im Deutschen Roten Kreuz hat das Ehrenamt in den Mittelpunkt gerückt. „Es ist keine unbezahlte Arbeit. Es ist unbezahlbar“, erklärt die Vizepräsidentin des DRK-Landesverbandes Westfalen, Nilgün Özel aus Paderborn. In diesem Sinne zeichnet sie den stellvertretenden Gütersloher Rotkreuzleiter Michael Wille mit der Verdienstmedaille des Landesverbands aus.


13. Oktober: Defekte Leitungen, morsche Spundwände und eine auslaufende Betriebserlaubnis: Der künstlich angelegte Stadtparkteich ist nach mehr als 50 Jahren ein Sanierungsfall. Laut Vorentwurfsplanung würde die Instandsetzung 665.000 Euro kosten. Eine großzügige Schenkung aus dem Nachlass des 2021 verstorbenen Burghardt Vossen würde der Stadt bei der Finanzierung helfen, ist jedoch an Bedingungen geknüpft. Bis zum 31. Dezember müssten die vereinbarten Maßnahmen abgeschlossen sein.


14. Oktober: Der Pastorale Raum Gütersloh bekommt einen neuen leitenden Pfarrer. Das Erzbistum Paderborn gibt bekannt, dass Pfarrer Thorsten Roland am 1. Dezember die Nachfolge von Pfarrer Elmar Quante antritt, der wegen mutmaßlicher Veruntreuung von Kirchengeldern beurlaubt. Dechant Thomas Hengstenbeck (Rheda) leitet zurzeit kommissarisch den Pastoralen Raum, zu dem rund 27.000 Katholiken gehören.


19. Oktober: Die Mitglieder des Gütersloher Turnvereins haben dem Verkauf zweier Immobilien zugestimmt. Die erzielten Erlöse sollen in die Finanzierung eines neuen Vereinsheims am Postdamm fließen, das zu einem Millionenprojekt wird.  Verkauft werden sollen die Liegenschaften Georgstraße 44a (derzeitiges Vereinsheim) und Jahnstraße 47 (früheres Vereinsheim der Fußballer).


24. Oktober: Der Reit- und Fahrverein Avenwedde unternimmt den ersten Spatenstich für seine neue Reithalle an der Immelstraße. Zweieinhalb Jahre war daran geplant worden. Vor zwei Jahren wurde die alte Halle abgerissen. Im Frühjahr soll der Neubau soweit fertig sein, dass darin geritten werden kann. Der erste Bauabschnitt kostet rund 720.000 Euro.


27. Oktober: Nur gut ein Jahr nach der Verschmelzung des St.-Elisabeth-Hospitals Gütersloh mit den benachbarten katholischen Kliniken zur Katholischen Hospitalvereinigung Ostwestfalen wird die Geschäftsleitung ausgetauscht. Bereits zum 31. Oktober scheiden die bisherigen Geschäftsführer Dr. Stephan Pantenburg und Dr. Georg Rüter aus. Wirtschaftliche Schwierigkeiten sind mutmaßlich der Hintergrund. Die Geschäftsführung übernimmt Dr. Jan Schlenker von einer Unternehmensberatung in Münster.


November 2023


4. November: Mit dem symbolischen ersten Spatenstich ist am Loerpabelsweg der Startschuss zu einem neuen Quartier einschließlich Senioren-Wohngemeinschaft gefallen. Der gemeinnützige Verein Daheim und der Rheda-Wiedenbrücker Generalunternehmer Splietker investieren in das Projekt in Gütersloh-Pavenstädt etwa zehn Millionenen Euro. Bis Frühjahr 2025 sollen vier Baukörper entstehen. Die Senioren-WG mit barrierefreien Zimmern ist bestimmt für 16 Pflegebedürftige.

 

9. November: Menschen in jüdischen Gemeinden leben wieder in Angst. „Das dürfen wir nicht zulassen. Menschenhass muss bekämpft, Hasspredigten müssen verboten und unterbrochen werden.“ Deutliche Worte hat stellvertretende Bürgermeisterin Ingrid Hollenhorst (CDU) vor dem Synagogengedenkstein an der Feldstraße gefunden. Es galt, Zeichen zu setzen gegen den in Deutschland wieder laut ausgesprochenen Antisemitismus. Etwa 300 Bürgerinnen und Bürger nehmen an der Veranstaltung zum Gedenken an die Pogromnacht 1938 teil – deutlich mehr als in den Vorjahren.


Foto: Stadt Gütersloh


17. November: Renate (66) und Rainer (65) Bethlehem haben auf ihrem Acker in Isselhorst über 35 Jahre ein 8.000 Quadratmeter großes Paradies geschaffen, einen vielseitigen Lebensraum für Mensch und Tier. Natur- und Artenschutz sind für sie Leidenschaft und Selbstverständlichkeit zugleich. Die Bürgerstiftung Gütersloh hat jetzt die Eheleute Bethlehem mit dem Bürgerpreis (5000 Euro) ausgezeichnet.


20. November: Abgehängt – die Deutsche Bahn nimmt den Hauptbahnhof Gütersloh für vier Wochen (bis zum 20. Dezember) vom Schienen-Netz. Grund dafür sind Instandsetzungsarbeiten an den Gleisen. Der Bahnhof Gütersloh kann weder von Fern- noch von Nahverkehrszügen angefahren werden. Auf einer Länge von rund 800 Metern – mutmaßlich durch Starkregen – waren im September Schäden an Gleisen festgestellt worden. Die Geschwindigkeit der Züge musste auf 30 Stundenkilometer gesenkt werden. Unmut erregt die sehr kurzfristige Information durch die Bahn.

 

24. November: Im vergangenen Jahr verbuchte Miele noch allgemein einen Rekordumsatz. Das galt speziell auch für Hausgeräte. Jetzt verhandeln Geschäftsführung und Betriebsrat über einen weiteren Personalabbau im Gütersloher Stammwerk. Nach drei wachstumsstarken Jahren muss die Produktionsplanung angepasst werden. Ab 1. Januar 2024 wird die Waschmaschinenfertigung vom Drei- auf Zweischichtbetrieb umgestellt.


Dezember 2023

 

1.Dezember: Erster Spatenstich für einen neuen OP-Bereich im Klinikum Gütersloh: An den bisherigen OP-Trakt wird in den nächsten Jahren auf einer Grundfläche von rund 1200 Quadratmetern ein zweigeschossiger Anbau gebaut. Nach der Fertigstellung wird der bisherige OP-Trakt umgebaut und saniert, so dass ein komplett neuer Zentral-OP-Bereich mit neun OP-Sälen entsteht, dem eine neue operative Intensivstation mit elf Betten angeschlossen ist.


Foto: Klinikum Gütersloh 


4. Dezember: Licht an. Licht aus – der Hauptausschuss spricht sich mehrheitlich gegen weine Wiedereinführung der durchgehenden nächtlichen Straßenbeleuchtung aus. Bürgermeister Norbert Morkes hatte die Sparmaßnahme aus dem vergangenen Jahr kurz vorher für „aufgehoben“ erklärt.

 

5. Dezember: Im Bereich des Gütersloher Bahnhofs haben die Sanierungsarbeiten am maroden Gleisbett begonnen. Noch vor Weihnachten soll der Bahnhof wieder anfahrbar sein.

 

7. Dezember: Der Inhalt eines von allen Beigeordneten unterschriebenen Briefs vom April 2023 an den Bürgermeister wird bekannt. Darin kritisieren die Mitglieder des Verwaltungsvorstands Alleingänge von Norbert Morkes, mangelnden Willen zur Zusammenarbeit, die Nutzung des Dienstwagens für private Zwecke und verweisen auf frauenfeindliches Verhalten. Morkes selbst kündigt eine Stellungnahme nach Rückkehr ins Rathaus an. Er ist krankgeschrieben.

 

9. Dezember: Das 12. Jugendparlament der Stadt Gütersloh nimmt seine Arbeit auf. Das neue Sprecher-Team bilden Diana Gregova und Carlo Schmidt sowie Leni Blanke und Nick Baretti als stellvertretende Sprecherin und stellvertretender Sprecher.

 



 

 

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