Fachkräfte durch Zuwanderung gewinnen

Autor: gt!nfo

Fotos: Kreis Gütersloh

14.06.2024

Fachkräfte fehlen in verschiedenen Bereichen – vom Gesundheitswesen über MINT-Berufe bis hin zum Handwerk. Die Zuwanderung von Fachkräften, aber auch die Weiterqualifizierung unter anderem von geflüchteten Menschen, ist eine Möglichkeit dem entgegenzusteuern. Bei einer Netzwerksitzung der Beratungsdienste hat sich das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Gütersloh (KI) gemeinsam mit den eingeladenen Gästen mit dem Thema befasst. Zu den Beratungsdiensten gehören die Migrationsberatung für erwachsene Migranten, der Jugendmigrationsdienst, die Integrationsagenturen, die Flüchtlingsberatungsstellen sowie die städtischen Stellen im Bereich Migration. „Die Sitzung soll Ihnen die Möglichkeit des Austausches und der Diskussion mit Kolleginnen und Kollegen aus neuen oder bekannten Gruppen geben“, erklärte Manuel Erdmeier, Leiter des KI, in seiner Begrüßung. Wie sieht die Rechtsgrundlage bei der Zuwanderung aus? Welche Standortfaktoren sind attraktiv? Wie können Migrantenorganisationen Fachkräfte aus dem Ausland begleiten und unterstützen? Die Rahmenbedingungen und Möglichkeiten der Fachkräftezuwanderung wurden bei der Netzwerksitzung im Kreishaus Gütersloh diskutiert.


Den ersten Input zu dm Thema Fachkräftezuwanderung gab

Dr. Susanne Schultz, Senior Expert der Bertelsmann Stiftung. Anhand Studien der Stiftung informierte sie die Teilnehmenden zum Fachkräftebedarf, zu den Herkunftsländern von Zugewanderten sowie zur Sicht der Unternehmen auf die Thematik. Laut Studien haben Unternehmen in Deutschland große Fachkräfteengpässe, besonders bei Personen mit Berufsausbildung, in fast allen Bereichen. Die Alten- und Krankenpflege sowie das Bauwesen und Handwerk sind betroffen. Auf der anderen Seite rekrutieren Unternehmen nur wenige Fachkräfte aus dem Ausland. Sprachliche Verständigungsprobleme oder die Anerkennung von Qualifikationen sind Gründe, die Unternehmen für ihre Rückhaltung angeben.


Zum Fachkräfteeinwanderungsgesetz referierte Peter Detlefsen, Lei-ter der Abteilung Ordnung des Kreises Gütersloh. Eine Fachkraft ist eine Person mit einer Berufsausbildung oder mit einer akademischen Ausbildung. Das Gesetz trat 2019 in Kraft, seitdem gab es regelmäßig Überarbeitungen und rechtliche Änderungen. Die Wesentlichen stellte Detlefsen vor.


Um Input aus der Praxis zu erhalten, wurde die gemeinnützige Gesellschaft Mozaik eingeladen, die über verschiedene Bildungs- und Beratungsangebote informierte. Tetiana Pasichnyk stellte ein Projekt aus dem Förderprogramm IQ vor.


Für die Teilnehmenden ging es nach den Vorträgen in verschiedene Arbeitsgruppen, um sich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen. Die Themen aus den vorangegangenen Vorträgen wurden aufgegriffen und vertieft, die Referenten standen für weitere Fragen zur Verfügung. Der Austausch in den Arbeitsgruppen ermöglichte den Teilnehmenden neue Kontakte zu knüpfen und zu intensivieren. In Alltagssituationen kann diese Vernetzung bei der Zusammenarbeit und der Arbeit mit potenziellen Fachkräften helfen.


Unser Bild zeigt die Teilnehmenden bei der Netzwerksitzung zum Thema Fachkräftezuwanderung: (v.l.) Elisa Budak (Jobcenter, Kreis Güters-loh), Jan-Philipp Strauch (Jobcenter, Kreis Gütersloh), Dr. Susanne Schultz (Bertelsmann Stiftung), Andy Bender (Regionalstelle Biele-feld, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge), Jennifer Adrian (Jobcenter, Kreis Gütersloh) Peter Detlefsen (Abteilung Ordnung, Kreis Gütersloh), Makbule Cevic und Tetiana Pasichnyk (Mozaik), Hannah Plein, Dr. Agnieszka Alers-Nieksch, Nelson Rodrigues und Manuel Erdmeier (alle Kommunales Integrationszentrum, Kreis Gütersloh).

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