Ehrenamtliches Tun ist gut

Autor: gt!nfo

Fotos: Archiv

29.09.2021

Ehrenamtliches Tun ist Gut für die Menschen


„Eine Wurzel des ehrenamtlichen, sozialen Engagements findet sich in der christlichen Tradition im Liebesgebot der Bibel. Im Mittelalter zeigte es sich im Falle der Versorgung von Armen mit Almosen. So war es ein wichtiges Anliegen des als Ritterorden gegründeten Johanniterordens, der seit 1099 in Jerusalem ein Spital für Arme, Alte und Kranke unterhielt, den christlichen Glauben zu wahren und Notleidenden zu helfen“ (Auszug aus Wikipedia).


Als Ratsfrau, ehrenamtliche und auch hauptamtliche Bürgermeisterin habe ich unsere Stadt mit all ihren vielfältigen Facetten im Ehrenamt schätzen und lieben gelernt.

Ich muss gestehen, dass ich in den ersten Jahren meines Amtes zwar auch immer das Ehrenamt hoch gelobt habe, aber noch nicht die ungeheure Bedeutung der Vereine, Verbände, Löschzüge, Selbsthilfegruppen usw in ihrer ganzen Dimension wirklich einschätzen konnte. Erst die vielen Besuche, das intensive Kennenlernen und der Austausch mit den Menschen haben mich geradezu demütig werden lassen vor den Leistungen für die Menschen und das soziale Leben in unserer Stadt.


„Die sind mir die liebsten“


Manchmal wurde ich belächelt „Sie besucht zu viel die Kaninchenzuchtvereine“. Ich setzte dem augenzwinkernd entgegen: „Die sind mir die liebsten….“. Die Besuche der Ausstellungen, der Jubiläumsfeiern, der Jahreshauptversammlungen, der Schützen-, Feuerwehr- oder Sportfeste, der Ehrungen für besonders engagierte Männer und Frauen, der Musik- und Kulturfeste haben mir die ungeheuere Vielfalt meines „geliebten“ Gütersloh nahe gebracht. Man/frau muss wissen, dass ich als gebürtige Triererin, in einem kleinen Eifeldorf (Dudeldorf) aufgewachsen, mich irgendwie immer auch ein wenig als „Neugütersloherin“ gefühlt habe. Und ist es nicht auch ein wenig arrogant von denen, die ein „Ranking“ der Bedeutung von Vereinen aufstellen, sich über die Leistung der kleinen oder auch sehr speziellen Vereine hinwegzusetzen? 


Unsere Stadt wird häufig die Stadt der Stiftungen genannt. Fast 20 Bürger- und Unternehmensstiftungen zeigen in Gütersloh, was den Stiftern und Stifterinnen am Herzen liegt,

angefangen von der von Reinhard Mohn im Jahr 1997 gegründeten Stadtstiftung (heute Bürgerstiftung), der Mielestiftung, der Evangelischen Stiftung, um nur einige wenige zu nennen, bis hin zu den vielen Fördervereinen an Schulen oder aber den Vereinen, die sich der Förderung der Musik, der Gesundheit widmen. Hier arbeiten viele Ehrenamtliche unentgeltlich für das Gemeinwohl oder leisten mit ihrem finanziellen Beitrag Gutes für die Menschen in unserer Stadt.


Kein Theater ohne Förderverein


Eine Gruppe, die vielleicht auch viele schon kennen, möchte ich einfach einmal hier in diesem Beitrag hervorheben. Es ist die Gruppe der „charmützen“/Jede Oma zählt“. Die engagierten Frauen stricken wunderbare Mützen, Babypuschen, Strümpfe usw für einen guten Zweck. Sie verkaufen sie an ihren Ständen und spenden das Geld über die Organisation Help Age e.V. an Omas zum Beispiel in Tansania, damit diese ihre Enkelkinder versorgen können, da die Eltern durch Krankheit oder durch ihre Arbeit in entfernteren Gegenden, nicht in der Lage sind, ihre Kinder zu versorgen. Diese Gruppe gibt es seit 2013, und sie haben schon sehr viele Euros für den guten Zweck „erstrickt“.


All das und noch vieles mehr hat unsere Stadt an ehrenamtlichen Engagement zu bieten.

Unser neues Theater wäre sicher nicht ohne den in den 2000-Jahren gegründeten Theaterförderverein zu realisieren gewesen. Auch hier haben sich Bürger und Bürgerinnen und Unternehmen in der Stadt zu einer finanziellen Vereinbarung für den Bau verpflichtet und auch darüber hinaus für das laufende Programm.


Ehrenamtliches Engagement eine Selbstverständlichkeit


Die Anzahl der Zeichen, die ich für diesen Artikel zugestanden bekam, reichen bei weitem nicht aus, die bunte Vielfalt an ehrenamtlichem Engagement abzubilden. Zum Beispiel den vielen Sportvereinen, die ebenfalls ein wichtiger Koordinator für die Jugend- und Sozialarbeit sind, gebührt - wie vielen anderen auch - ein eigener Beitrag.

Mein Mann und ich, wir sind teilweise schon seit vielen Jahren/Jahrzehnten in zahlreichen Vereinen in der Stadt und der Umgebung Mitglied.


Von daher war ehrenamtliches Engagement für mich nach meiner Amtszeit als Bürgermeisterin eine Selbstverständlichkeit. Aufgrund meiner Verbundenheit zu unserem Klinikum habe ich mit einigen anderen Personen aus der Stadt einen Förderverein fürs Klinikum gegründet.


Also, aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Ehrenamtliches Tun ist gut für die Menschen, bringt einem selbst aber auch viel Bestätigung und Freude!


Zur Person


Maria Unger war von 1994 bis 2015 Bürgermeisterin der Stadt Gütersloh. Noch immer engagiert sich die ehemalige SPD-Politikerin ehrenamtlich in der Stadt.




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