Lebendiger, bunter, menschlicher

Sybille Hilgert

Autor: Sybille Hilgert

Fotos: Sybille Hilgert, Jonathan Kreutzheide, Privat

26.12.2024

Wir feiern 200 Jahre Gütersloh – und damit eine ereignis- und erfolgreiche Geschichte. Doch wie kann es in der Zukunft aussehen – und was wünschen sich unsere Zukunftsträger, die Kinder und Jugendlichen unserer Stadt, heute von Gütersloh? Wir haben nachgefragt.


Allegra (16 Jahre) Ich wünsche mir ein modernes und weltoffenes Gütersloh, in dem Vielfalt gelebt und jede*r mit Respekt behandelt wird, unabhängig von Herkunft, Religion oder Geschlecht. Ich stelle mir eine Stadt vor, in der Akzeptanz unseren Alltag prägt und Hass keinen Platz hat. Außerdem ist es mir wichtig, Bildung durch innovative Ansätze wie Digitalisierung zu fördern und weiterzuentwickeln. (Foto: Jonathan Kreutzheide)


Anouk (16 Jahre). Ich wünsche mir für das Gütersloh der Zukunft, dass eine Art von Offenheit existiert, in der wir miteinander leben können, ohne einander respektlos zu behandeln. Und ich wünsche mir, dass Unterschiedlichkeit und Vielfalt der Menschen gefeiert und nicht unterdrückt werden. Das sehe ich schon heute in Ansätzen, es muss sich aber noch viel verändern, bis wir so weit sind.


Emma (14 Jahre). Ich glaube, dass sich Gütersloh in Zukunft nicht viel verändern wird. Sowohl vom Stadtbild als auch von der Stimmung her bleibt es ähnlich wie heute. Ich persönlich wünsche mir vor allem mehr Angebote für Jugendliche, moderne Konzerte im Theater und in der Stadthalle. Klassik hört man ja nicht mehr so wirklich. Auch in der Innenstadt würde ich mich über mehr Angebote freuen, die speziell auf Jugendliche ausgerichtet sind.

 

Felix (16 Jahre). Ich höre sehr oft von Freunden oder generell Jugendlichen, dass sie Gütersloh langweilig finden und genau das ist das größte Problem. Wenn wir überlegen, was wir an einem freien Tag machen könnten, kommt in den seltensten Fällen die Idee, etwas hier in Gütersloh zu machen. Deshalb finde ich das Gütersloh unbedingt an Attraktivität gewinnen sollte. Dafür sollten die gegebenen Orte und Räumlichkeiten besser gestaltet und genutzt werden. Zum Beispiel könnte der Stadtpark mit tollen Aktionen für Jugendliche ein noch viel interessanterer Ort werden. Wichtig ist mir noch, dass viele nach dem Abitur am liebsten sofort wegwollen. Das finde ich sehr schade und wünsche mir deshalb,

dass Angebote für Jugendliche vielfältiger und attraktiver werden und somit viele auch ihre Zukunft in Gütersloh sehen.  

 

Jannis (12 Jahre). Wie Gütersloh in der Zukunft aussieht, ist natürlich eine Frage der Technologie. Das kann ich mir im Moment noch nicht vorstellen. Ich hoffe, dass es kaum noch Armut gibt und dass allen Menschen geholfen wird, die Hilfe brauchen. Und ich wünsche mir, dass es auch in Zukunft so etwas wie den Kinder- und Jugendbeirat der Bürgerstiftung gibt, damit viele soziale Projekte verwirklicht werden können.


Jonathan (15 Jahre). In der Zukunft, so glaube ich, werden wir sowohl Spaltung als auch Zusammenhalt erleben – sei es durch Radikalisierung, soziales Ungleichgewicht oder die zunehmende Abwendung vom christlichen Glauben. Fortschritt und neue Technologien könnten vielen helfen, aber zugleich Menschen ausschließen, die keinen Zugang oder die Mittel dazu haben. Es besteht die Gefahr, dass die Kluft zwischen Arm und Reich größer wird und den Schwächeren immer weniger Unterstützung zuteilwird – etwa, wenn es für Senioren, die es sich nicht leisten können, keine kostenlosen Tickets für den öffentlichen Nahverkehr gibt. Doch ich hoffe, dass es anders kommt. Dass die Menschen sich auf gemeinsame Werte, auf Hoffnung und auf das besinnen, was uns wirklich ausmacht: unsere Menschlichkeit. Mein zukünftiges Gütersloh soll ein Ort sein, der nicht nur durch Fortschritt glänzt, sondern vor allem durch Zusammenhalt und Fürsorge – eine Stadt, in der wir füreinander da sind.

Foto: Jonathan Kreutzheide


Kendrix (19 Jahre) Eine richtige Vorstellung, wie es in Zukunft in Gütersloh aussehen könnte, habe ich nicht. In naher Zukunft sollte es auf jeden Fall mehr Möglichkeiten geben, E-Autos aufzuladen, vielleicht eine ganze Tankstelle nur für E-Autos, denn die E-Mobilität soll ja gefördert werden. Auch die Wirtschaft sollte mehr gefördert werden. Einige Unternehmen verlagern ihre Produktion ins Ausland und die Folgen sind nicht nur in Gütersloh zu spüren, sondern auch im ganzen Land. Gütersloh kann nicht mit größeren Städten, wie Hamburg, verglichen werden, dennoch denke ich, dass unsere Stadt ein guter Standort für viele Unternehmen ist. Ich persönlich wünsche mir mehr attraktive Spots und die Modernisierung von bereits vorhandenen: zum Beispiel der Basketball-Platz im Mohns Park. Ich spiele Basketball und merke immer wieder, dass die meisten Sportplätze nicht auf dem neuesten Stand sind. Attraktive Sportplätze würden bestimmt dazu anregen, dass sich die Menschen mehr bewegen.


Leni (14 Jahre). Ich glaube, dass Gütersloh in Zukunft recht zerstört und kaputt sein wird. Es ist ja jetzt schon so, dass Mülleimer angezündet werden und überall Müll herumliegt. Und das wird schlimmer werden. Es wollen aber doch alle gut leben und deshalb wünsche ich mir, dass sich private Gruppen zusammenschließen und alle zwei Wochen die Stadt aufräumen. Denn die Politiker reden nur darüber und machen nichts.


Maja (9 Jahre). Mir gefällt Gütersloh gut, alles liegt so nah zusammen und man ist schnell überall. In Zukunft wird es hier ein bisschen dreckiger werden und es wird weniger Bäume geben. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass keine Bäume mehr gefällt werden und Gütersloh umweltfreundlicher wird.


Mathilda (15 Jahre). Im Gütersloh der Zukunft wird die KI auf jeden Fall eine viel größere Rolle spielen – vor allem an Schulen, bei der Arbeit und an öffentlichen Plätzen. Ich stelle mir vor, dass es öffentlich nutzbare Laptops gibt, an denen man sich über die Stadt informieren kann. Außerdem wird es mehr digitale große Boards geben, auf denen aktuelle Nachrichten aus der Stadt laufen. Ich persönlich wünsche mir für Gütersloh mehr Möglichkeiten für Jugendliche. Die sind hier nicht vorhanden und zum Shoppen und um etwas zu unternehmen, fährt man eher nach Bielefeld. Ich wünsche mir noch mehr Grün und Parks, in denen es auch Möglichkeiten zum Lernen gibt, zum Beispiel geschützte Bänke und Tische. Und ganz aktuell wünsche ich mir, dass die Stadtbibliothek auch montags aufhat.


Melody (13 Jahre). Gütersloh in der Zukunft wird viel digitaler sein. Ich persönlich erhoffe mir, dass die Umweltverschmutzung abnimmt. Zurzeit finde ich Gütersloh noch etwas trist. Es sollte bunter werden. Man könnte viel mehr Kunst in der Stadt verteilen - nicht nur Malerei, sondern auch Musik und Tanz, so dass Gütersloh viel bunter, farbenfroher und fröhlicher wirkt. Es könnten offene Workshops stattfinden oder Flashmobs. Dann könnten Leute einfach mitmachen. Und es sollte noch mehr für Kinder gemacht werden. Ich wünsche mir mehr Spielplätze, auch kleinere Dinge, wie ein Hüpfkästchenspiel, das einfach auf die Straße gemalt ist.


Wiebke (17 Jahre) Ich wünsche mir ein grünes, junges und offenes Gütersloh, in dem jeder willkommen ist – ohne Hass und mit viel Akzeptanz! Ich wünsche mir Respekt, unabhängig von Alter, Geschlecht, Hautfarbe, Religion etc. Die Stadt soll vielfältig werden, und vor allem soll Bildung, zum Beispiel durch Digitalisierung, gestärkt werden.

Foto: Jonathan Kreutzheide

 

 

 

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