Die über Wasser gehen

Birgit Compin

Autor: Birgit Compin

15.07.2021

Von jedem ein bisschen und das immer mehr – so ungefähr könnte man die Veranstaltungen mit Publikum beschreiben, die uns jetzt die Sommertage versüßen. Doch nicht immer spielt das Wetter mit. Tja. Sollte uns das leidige Wetterthema Regen bescheren, lasst uns übers Wasser gehen! So lautet nämlich der Titel einer Doku, der nicht von ungefähr auf eine Erlöserfigur anspielt.


Hier also mein TERMIN-TÜV für regnerische Sommertage – wie immer voller Vorbehalte und subjektiver Eindrücke.


Schwimmende Stege

 

Ja, Es gehört schon viel Wahnsinn und Idealismus dazu, eine Landschaft so vollends zu verändern. Und nein, es konnte niemand ahnen, dass der Film eine wundervolle Hommage geworden ist – über diesen Mann, der Ende Mai verstorben ist. Wer erinnert sich nicht gerne an den umtriebigen bulgarisch-amerikanischen Künstler Christo, der gemeinsam mit seiner Frau Jeanne-Claude mit der Berliner Reichstagsverhüllung für Aufsehen in der damals noch jungen neuen Republik sorgte?

Diese Doku hier begibt sich hinter die Kulissen einer anderen außergewöhnlichen Christo-Attraktion – den spektakulären „Floating Piers“ im norditalienischen Iseo-See im Sommer 2016. Fasziniert von seiner Idee „über Wasser zu wandeln“ spazierten Besucher aus aller Welt über drei Kilometer lange schwimmende Stege, die mit schimmerndem Gewebe überzogen waren. Erinnern Sie sich? Vielleicht waren sie sogar dabei? Mehr als eine Million Menschen zog das Spektakel an. Jetzt zeigt der bulgarische Regisseurs Andrey M. Paounov im Stil von Cinema Verité die spannende Dokumentation über die turbulente Entstehungsgeschichte dieses gigantischen Projekts samt Hürden, Erfolgen und Widerständen. Herausgekommen ist ein feinfühliges Porträt des legendären Ausnahmekünstlers, der unterstützt von seinem Neffen, ohne seine verstorbene Frau Jeanne, weiterarbeitete. Ein sinnliches Kinoerlebnis, nicht nur für Kunstliebhaber. Sehen Sie selbst!Webvideo



Bambi Kino,

CHRISTO – WALKING ON WATER

Dienstag. 10. August, 20:15 Uhr


Sehenswert & wertvoll


Foto: Alamode Film


Bei Onkel Pö


Dieser Mann begleitet seit Beginn seiner außergewöhnlichen Karriere so viele von uns durchs Leben. Ich selbst erinnere mich gerne an mein erstes Lindenberg-Konzert im Berlin der 80er-Jahre. Ja, so lange ist dass schon her! Jetzt zeigen mit „Lindenberg! Mach dein Ding“ die Sommerfilmtage des Bambi Kino ein Biopic über Kindheit, Jugend und Beginn der Musikkarriere von Deutschlands Rock-Ikone – brillant gespielt von Jan Bülow. Wir sehen den langen, steinigen Weg raus aus dem piefigen Gronau, hinein ins amouröse Hamburg. Von wenigen Ups und unsäglich vielen Downs begleitet, startet Udo in der Gastro, wird Studiomusiker, spielt in Bands und arbeitet hart an der eigenen Solo-Karriere. Aber ein deutschsprachiger Song? Boah, ne, bitte nicht! Und doch wird die B-Seite (das gab’s damals auf den sogenannten Schallplatten…) seiner ersten Single „Hoch im Norden“ ein kleiner Achtungserfolg, da oben im kühlen Hamburg. Was dann folgte, ist ein Album, das uns der Mann – neben alle den anderen Ohrwürmern – bis heute in immer wieder erfrischend neuen Versionen präsentiert: „Andrea Doria“. Reißen wir also den Vorhang auf für – „Onkel Pö“!



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