Soulbuddies bieten Sprechstunden im Wasserturm an

Fotos: Bürgerstriftung

21.01.2023

Neu im Gütersloher Wasserturm: Ab dem 27. Januar bieten die „Soulbuddies“ dort jeden letzten Freitag im Monat kostenlose ambulante psychotherapeutische Sprechstunden für Kinder und Jugendliche an. Katrin Meyer, Vorsitzende der Bürgerstiftung Gütersloh (links), und Solveigh Disselkamp-Niewiarra von den „Soulbuddies“ besiegelten die Kooperation.


Ab sofort bieten die „Soulbuddies“ psychotherapeutische Sprechstunden für Kinder und Jugendliche im Gütersloher Wasserturm an. Die Bürgerstiftung Gütersloh stellt dort als Pächter der denkmalgeschützten, den Stadtwerken gehörenden Immobilie dem 2018 in Rheda-Wiedenbrück gegründeten, mehrfach ausgezeichneten Verein Räumlichkeiten zur Verfügung. Dort können die „Soulbuddies“ - Jugendpsychotherapeuten, Pädagogen, Sozialarbeiter sowie Studierende und Auszubildende dieser Fachrichtungen – nun ihre junge Klientel ambulant in psychischen Problemlagen beraten. Es geht darum, den betroffenen Kindern und Jugendlichen fachkundige Orientierungshilfe zu geben bis sie wieder stabilisiert sind oder einen indizierten Behandlungsplatz bekommen.

 

„Der Wasserturm ist super für die Beratung, weil er zentral liegt und damit für alle Hilfe suchenden Jugendlichen von den weiterführenden Schulen fußläufig erreichbar ist“, sind sich Solveigh Disselkamp-Niewiarra, Gründerin der Soulbuddies, und Katrin Meyer, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung, einig. Die Sprechstunden finden in der Regel am letzten Freitag des Monats jeweils von 9 bis 12 Uhr in der ersten Etage des Turms statt. Sie sind kostenlos und auf Wunsch anonym. Jeweils zwei Therapeut*innen stehen den Kindern und Jugendlichen für die etwa einstündigen Gespräche zur Verfügung.

 

Der Bedarf ist enorm. Waren es 2019 – vor Corona – 163 Betroffene, die sich gemeldet haben, sind es im vergangenen Jahr 565 Kinder und Jugendliche mit den Schwerpunktproblematiken depressive Schübe, Essstörungen, Phobien und Traumata gewesen. „Alles überwiegend basierend auf Pandemie-Nachwirkungen“, so Disselkamp-Niewiarra. „Denn Corona mit seinen Einschränkungen hat viele Schüler aus ihrem sozialen Kontext gerissen. Aber auch familiäre Belastungen sowie Angst vor einem Schulwechsel oder Berufseinstieg fordern ihren Tribut. Das ist für viele eine Riesenherausforderung.“ Nicht von ungefähr brächen immer mehr Jugendliche ihre Ausbildung ab, zögen sich in sich selbst zurück.

 

Bis zu 160 Betroffene werden seit Corona vom Team dauerhaft betreut. Denn auch das kommt erschwerend hinzu: Es gibt nicht genug Therapieplätzen in den Fachkliniken. Auch ortsansässige Ärzte oder das LWL-Klinikum haben ihre Kapazitätsgrenzen erreicht und leiten ihre jungen Patienten an die Soulbuddies weiter. „Haben wir unsere Schützlinge anfangs 3 bis 6 Monate betreut, so sind es heute im Schnitt 3 bis 14 Monate“, sagt Disselkamp-Niewierra.

 

Nähere Infos im Internet: https://soulbuddies.net. Kontakt per Mail an: info@soulbuddies.net oder telefonisch unter 0176/52536565.

 


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