Mode auf neuen Wegen

Birgit Compin

Autor: Birgit Compin

Fotos: Maas natur

17.06.2021

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Damit zählt Maas Natur heute als Vorreiter des immer bedeutender werdenden Trends, hin zu nachhaltiger Mode. Was bedeutet das für den Käufer? „Bei Maas Natur achten wir sehr darauf, dass man die Kleidungs-stücke aus der vorherigen Saison gut mit neuen Teilen kombinieren und modisch zusammen tragen kann“, so Reinhard Maas. „Das System der konventionellen Mo-deanbieter mit einem monatlichen Kollektionswechsel kann unsere Welt schon lange nicht mehr verkraften.“ Für das gt!nfo erklärt der Firmenchef, wie nachhaltig Mode heute gehen kann – und was jeder Einzelne für die Umwelt tun kann.


Wie können wir Mode nachhaltiger und bewusster erleben?


Es täte uns allen gut, nicht immer wieder nach dem Neuesten zu suchen. Wir können Textilien wert-schätzen und so lange tragen, wie sie schön sind und nicht dem schnellen Wandel der Mode hinterher rennen.


Naturtextilien sind also genauso für die Gesundheit wichtig wie ökologisch produziertes Essen?


Auf jeden Fall. Jedes Textilstück, das aus Biobaum-wolle besteht, ist mit weniger Pestizideinsatz belastet und schont damit Böden, Insekten, Wasser und die Menschen. Wenn ich hingegen Kunstfasern wasche, gerät durch den Abrieb immer wieder Mikroplastik ins Wasser und damit in die natürllichen Kreisläufe. Naturfasern belasten das Wasser nicht. Gleichzeitig liegt Kleidung täglich viele Stunden auf unserer Haut. So können Schadstoffe in den Körper gelangen, und die Reaktion können Hautunverträglichkeiten und Allergien sein. Bei Naturtextilien ist das nicht der Fall.


Es scheint, als habe Corona den Blick auf Umweltprobleme und Nachhaltigkeit überdeckt.


Obwohl das so ist, sind die Ideen von Friday for future immer noch in den Köpfen vieler Menschen, auch wenn weltweit gerade außer Acht gelassen wird, CO2 zu reduzieren und die Klimaerwärmung zu stoppen. Jeder kann etwas dafür tun. Wir produzie-ren unseren eigenen Strom auf dem Dach, haben E-Autos und vermeiden soweit möglich CO2. Mög-lichst kurze Transportwege und regionale Partner sind uns wichtig. Das ist mir lieber, als Zertifikate zu kaufen und dadurch ein gutes Gewissen zu haben.


Modeunternehmen lassen höchst preiswert in Fernost produzieren. Wie kann da der Schritt zurück zu den regionalen Betrieben funktionieren?


Wir arbeiten mit zwei regionalen Strickereien seit Jahren sehr gut zusam-men. Das ist ein großes Plus für uns, da in vielen Bereichen jetzt Corona bedingt Transportschwierigkeiten herrschen. Darüber hinaus holen gera-de viele Unternehmen ihre Produktionsstätten nach Deutschland zurück.


Andererseits fördert die EU weitere sieben Jahre die konventionelle Landwirtschaft…


Das ist völlig daneben. Die Bundesministerin für Ernährung und Land-wirtschaft, Julia Klöckner, redet nur für die Interessen der Lebensmittel-industrie und der Bauern, die nicht

einsehen, dass wir etwas ändern müssen. Der Verbraucherschutz gehört eigentlich auch zu ihrem Bereich. Den hat sie aber gar nicht mehr im Fokus. Ich empfinde sie als die schlechteste Besetzung seit langem.


Also wird sich nichts ändern?


Wenn wir auf die Politik warten, nicht schnell genug. Ich bin lieber jetzt aktiv, und wenn das viele ma-chen, hat es auch eine Wirkung. Eigenes Handeln verändert. Bevor ich mir ein neues Auto kaufe, kann ich doch über-legen, ob ich es überhaupt brauche und stattdessen mit dem Geld Organisationen unterstütze, die etwas für das Allgemeinwohl tun. Und wir sollten auf die Politik schauen, wie viel sie zum Allgemeinwohl beigetragen hat und wer überhaupt noch wählbar ist, wer welche Interessen verfolgt, wem das Geld lieber ist oder eine gesunde Welt.


www.maas-natur.de





Im Gespräch

Reinhard Maas

Reinhard Maas

Firmengründer von Maas Natur. Er schreibt das Thema Nachhaltigkeit in seinem Unternehmen ganz groß.

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