Kickstart in den Frühling

Markus Corsmeyer

Autor: Markus Corsmeyer

Fotos: Markus Corsmeyer

16.04.2021

Lockdown? Laschet? Lauterbach? Langeweile? – Langsam reicht’s. Keiner kann es mehr hören. Es gibt nicht nur Corona. Die Zeiten sind gerade schwer, das stimmt. Und es geht uns allen an die Substanz. Richtig! Aber: Wir müssen auch etwas fürs Gemüt tun. Daher starten wir – natürlich corona-konform mit Test – in den Frühling. Raus in die Natur. Den Frühling atmen, die Seele baumeln lassen. Nachfolgend unsere kleine Tour rund um Gütersloh. Ein Kickstarter in den Lenz. Markus Corsmeyer und Birgit Compin haben daher ihre alte Vespa aus der Garage geholt, Lederjacke angezogen, die schönen Locations in der Region besucht und eine kleine Tour zusammengestellt. Auch wenn alles geschlossen ist – wir zeigen, was uns „groß und glücklich erscheint“ (Dank an Reinhard Mey), auch wenn die Zeiten schwer sind.


Der Weg ist das Ziel

Jetzt muss Dolce Vita sein. Begleitet uns auf der Vespa rund um Gütersloh. Das Leben ist schön! Und wer Bock hat, darf uns ruhig auf der Tour folgen. Mal ganz ehrlich. Das hat richtig Spaß gemacht und ist absolut empfehlenswert. Übrigens: Wer keine alte Vespa hat, kann die Strecke locker mit dem Fahrrad machen. Kein Problem. Der Weg ist das Ziel ... Los geht’s in Gütersloh Richtung Isselhorst. Die Vespa macht den Weg von ganz allein, denn der erste Zwischen-Stopp wartet: Stärkung, Sonne tanken, im Ortskern von Isselhorst dann „echt lecker“ Coffee to go und Kuchen.


Von hier aus geht es bequem und locker weiter Richtung Niehorster Straße. Dort schon wieder – ganz piano – die nächste Pause: Vespa meets Trecker. Ein „Rendezvous“ der besonderen Art. Die alte italienische Karre trifft den ostwestfälischen Kollegen, der am Eingang zum Gartenbaubetrieb imposant die beiden Vespafahrer begrüßt: Wer da nicht auf den Auslöser drückt, ist selber schuld ...


Oase der Gemütlichkeit

Auf der Landstraße mit geschmeidigen 40 Stundenkilometern macht der Zweitakter dann wieder Meter Richtung Café Hühnerstall und Heimatmuseum in Marienfeld. Hier Picknick Teil 2. Das Café am Lutterstrang ist eine absolute Oase der Gemütlichkeit. Leider sind das Café und das Heimatmuseum in Corona-Zeiten nicht geöffnet, dennoch machen sie sich gut als wohltuende Kulisse für gestresste Seelen. Wir machen hier dennoch Station und genießen unseren Proviant, die Sonne und den freien Tag. Als Hintergrundinformation für dieses wunderschöne Fleckchen Erde (man weiß ja nicht, wann wieder geöffnet wird): Direkt neben dem Café liegt das Heimatmuseum Marienfeld. Es entstand 1999 in den ungenutzten landwirtschaftlichen Gebäuden des Hofes Schürmann am Lutterstrang. Vier Ausstellungsräume zeigen Handwerkzeuge und landwirtschaftliche Geräte, wie sie im östlichen Münsterland lange üblich war. Der mehr als 100 Mitglieder starke Verein betreut die 1.700 Exponate – Tendenz steigend. Im Jahr 2009 konnte in Eigenleistung und mit Spenden ein Backhaus mit angrenzender Schmiede errichtet werden. Jährlich locken in Nicht-Coronazeiten die Saisoneröffnung und der Aktionstag des Museums etliche Besucher an.


Abstecher ins Kloster

Die Tour wird Richtung Kloster Marienfeld fortgesetzt. Kennt man natürlich, aber ein Abstecher muss sein. Das 1185 gegründete Zisterzienserkloster Marienfeld war bis zu seiner Auflösung 1803 eines der bedeutendsten Klöster Westfalens. Als großartiges Zeugnis zisterziensischer Baukunst gilt die spätromanische Abteikirche, deren Architektur andere bedeutende Kirchbauten in der Region Westfalen und im Ostseeraum nachhaltig beeinflusst hat. Zusammen mit dem barocken Abteigebäude, das im Westen an die Kirche grenzt, der alten Klosterkirche sowie den Wirtschaftsgebäuden ist die Gesamtanlage des Klosterhofes eine Oase der Ruhe und Entspannung.

Picknick im Hühnermoor


Nach diesem kulturellen Exkurs knattern wir weiter zum Hühnermoor und entdecken einen traumhaften Platz für die Picknickdecke. Die Vespa muss pausieren ... Picknick ist mal wieder angesagt. Stress hat bei unserer Tour keine Chance. Es ist eine gute Mischung aus Fahren und „Sich-Fallenlassen ...“

Info: Das Hühnermoor ist das einzige noch erhaltene Hochmoor im Kreis Gütersloh und hat eine herausragende Bedeutung als Rückzugsraum für die typische Moorvegetation. Seltene Tiere und Pflanzen haben hier ihre Heimat. Im zentralen Hochmoorbereich findet man große Flächen mit seltenen Pflanzen. Die Moorlandschaft umgibt auch häufig etwas Mystisches. So heißt es, dass Abt Johannes Rulle auch drei Jahrhunderte nach seinem Tod keine Ruhe findet und sein Geist bei Sonnenuntergang aus dem Moor emporsteigt. Diesen Spirit haben wir nicht gespürt, dennoch war’s entspannt. Eigentlich ein Träumchen zum Relaxen.

 

Zum Abschluss unserer Tour fahren wir weiter Richtung Boomberge über die Ems entlang irgendwann dem Sonnenuntergang entgegen nach Gütersloh.

Fazit: Die Region um Gütersloh ist schön. Auch wenn Corona zurzeit unsere Lebensqualität einschränkt, gibt es sie doch: die schönen Momente im Leben an wunderschönen Locations hier bei uns rund um Gütersloh. Blicken wir also mal über den Gütersloher Tellerrand hinaus und verbringen einen traumhaften Tag. Wir haben es vorgemacht und wünschen uns viele Nachahmer. 


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